Arbeitsplätze versprochen


Gemeinsam verpassen sie dem Transrapid einen "Schub": Bögl-Aufsichtsrat Dieter Klinger, "Pro-Rapid"-Vorsitzender Dr. Reinhard Dörfler, IHK-Präsident Prof. Klaus F. Wübbenhorst, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Siemens-Repräsentant Jörn S. Sens (von rechts).
Fotos: Erich Zwick
NEUMARKT. Die Magnetschwebebahn "Transrapid", die den Münchner Hauptbahnhof mit Deutschlands zweitgrößtem Flughafen im Erdinger Moos verbinden soll, ist nicht nur für die Landeshauptstadt ein wichtiges Projekt, sondern kann auch in der Metropolregion Nürnberg Tausende von Arbeitsplätzen schaffen.

Allein bei der Firma Bögl müssen - bei Realisierung des Vorhabens - mindestens 100 neue Stellen geschaffen werden, hieß es. Deswegen kam am Freitag auch der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Firma Max Bögl, Dipl.-Ing. Dieter Klinger, zur ersten Transrapid-Regionalkonferenz nach Nürnberg. In seiner Begleitung Neumarkts Stellvertretender Landrat Willibald Gailler.

Nach der Begrüßung durch den Nürnberger IHK-Präsidenten, Professor Klaus F. Wübbenhorst, unterstrich Innenminister Joachim Herrmann, dass die Bayerische Staatsregierung die zukunftsweisende Technologie der Magnetschwebebahn Transrapid mit Nachdruck unterstützt.

Die Realisierung werde unserem Land wichtige Impulse für Wachstum und Beschäftigung bringen, sagte Herrmann. In ganz Bayern würden während der Bauzeit 5500 Arbeitsplätze und anschließend in der Betriebsphase rund 850 hoch qualifizierte Dauerarbeitsplätze geschaffen, so Herrmann weiter.

Der Innenminister ging auch auf die Frage der Finanzierung ein. Joachim Herrmann: "Die Deutsche Bahn AG und die Industrie werden einen verbindlichen Festpreis anbieten und haben zugesagt, dass sie sich an dem bereits genannten Kostenrahmen von 1,85 Milliarden Euro orientieren wollen." In diesem Zusammenhang kritisierte er die Münchner Stadtspitze. "Ausgerechnet die Landeshauptstadt München, die keinen Cent zum Transrapid beitragen und ihn quasi geschenkt erhält, wehrt sich am verbissensten gegen die neue Technologie. Ich bin zuversichtlich, dass die Bürgerinnen und Bürger ein solches Wahlkampfgetöse richtig beurteilen werden."

Reinhard Dörfler, Geschäftsführer der IHK von München und Oberbayern, attestierte den politischen Gegnern ebenfalls wahltaktisches Kalkül. "Der Transrapid ist ein ausgereiftes, ausgesprochen umweltfreundliches Verkehrsmittel, das aber durch die üblichen Verdächtigen immer wieder diskreditiert und schlecht gemacht wird."

Besonders paradox sei die Behauptung, dass eine Verhinderung des Transrapid Gelder freisetzen würde. Das Gegenteil sei der Fall. "Für den Bau einer S-Bahn, wie sie vom Münchner OB Ude vorgeschlagen wird, muss der Freistaat Bayern 400 Millionen Euro mehr aufwenden, als jetzt bei einem Projekt Transrapid geplant. Dadurch wären auf absehbare Zeit sämtliche Schienennahverkehrsmittel für den Großraum München gebunden." Gleichzeitig seien auch im Raum Nürnberg ÖPNV-Projekte massiv gefährdet, darunter die S-Bahn nach Neumarkt, deren Inbetriebnahme für das Jahr 2010 verbindlich zugesagt ist.

Joern F. Sens, Leiter Rolling Stock in der Siemens Mobolity Division, belegte mit Zahlen und Fakten, warum der Transrapid die schnellste, komfortabelste, sicherste und für umsteigewillige Autofahrer auch attraktivste Verbindung sei.

Außerdem erläuterte Sens, wie sich der arbeitsmarktliche Nutzen der Transrapid-Technik konkret darstelle. Er prognostizierte, dass eine Strecke in München zahlreiche weitere Interessenten anlocke "Mit diesem Pfund könnten wir im Wettbewerb um Aufträge weltweit wuchern", sagte Sens. Allein bei Siemens arbeiteten inklusive Lieferanten 100.000 Menschen für den Weltmarkt.

Für Sens stellt der Transrapid eine große Chance dar. Joern F. Sens appellierte: "Diese Chance dürfen wir uns nicht entgehen lassen!"

Die Regionalkonferenz wurde vom Verein "Bayern pro Rapid e.V." veranstaltet. In den zwei Monaten seit der Vereinsgründung sind über 2000 Mitglieder aus ganz Bayern beigetreten.

In den Diskussionen über den Transrapid würden die Gegner ein Vorurteil immer wieder benutzen. Es lautet: "Der Transrapid nutzt nur den Münchnern". Das sei falsch. Ganz Bayern profitierte vom Transrapid. Deshalb veranstalte "Bayern pro Rapid e.V." Regionalkonferenzen in den bayerischen Metropolen.

Die nächste Regionalkonferenz findet am 3. April 2008 in Regensburg statt.
22.02.08
Neumarkt: Arbeitsplätze versprochen
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