Polizei ist besorgt

NEUMARKT. Der tödliche Unfall einer Fußgängerin in Postbauer-Heng vor anderthalb Wochen ist Anlaß für einen Appell der Polizeidirektion.

In Regensburg ist man nach dem tragischen Unfall in Postbauer-Heng (wir berichteten) und zwei weiteren tödlichen Fußgänger-Unfällen in Regensburg (wir berichteten) und Cham (wir berichteten) beunruhigt über eine dramatische Zunahme solcher Unglücke im Bereich der Polizeidirektion.

Die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Fußgänger weise nahezu eine Verdreifachung auf, hieß es. In nüchternen Zahlen ausgedrückt: heuer starben bei Unfällen schon 16 Fußgänger, während es sechs im vergangenen Jahr waren. Was die Zahlen nicht ausdrücken sind Leid und Trauer, die damit einher gehen, hieß es von der Polizei.

Hinterfragt man die sprunghaft angestiegene Zahl, so stellt man fest, dass davon zehn Menschen jeglichen Alters während der Dunkelheit auf den Straßen starben. Das Verschulden lag dabei nicht immer bei den "oft gescholtenen Autofahrern". Falsche Kleidung, Alkoholeinfluss oder Missachtung der Verkehrsregeln, "die nun mal auch für Fußgänger gelten", waren die Ursache.

Viele Fußgänger seien der Auffassung: wenn sie das Auto sehen, dann sieht dessen Fahrer auch sie. Trotz vieler Fortschritte in der Beleuchtungstechnik seien aber die Wahrnehmungen aus dem Fahrzeug ungleich schwerer, weshalb der Fahrer gehalten sei, seine Geschwindigkeit den Licht- und Sichtverhältnissen anzupassen.

Helle Kleidung, von Fußgängern zu abendlicher undnächtlicher Stunde getragen, erhöhe die Erkennbarkeit wesentlich. Noch besser seien reflektierende Leibchen oder Bänder, wie sie die Vielzahl von Laufsportlern schon lange nutzt.

Auch der Faktor "Alkohol" wurde einigen nächtlichen Passanten zum Verhängnis, die von herannahende Fahrzeugen erfasst und getötet wurden.

Nicht nur außerhalb von geschlossenen Ortschaften, aber insbesondere dort, sei es logisch und plausibel ("und so auch vorgeschrieben"), an der linken Fahrbahnhälfte zu gehen, um herannahende Fahrzeuge rechtzeitig zu erkennen.

Manche der Fußgänger weisen in ihrem Verkehrsverhalten eine Art "Platz da - hier komme ich-Mentalität" auf, hieß es von der Polizei. Ein provozierend langsames Überqueren der Fahrbahn bringe dies zum Ausdruck. Vergessen werde dabei leider, dass ein Auto "eben doch der stärkere Kontrahent ist".

Autofahrer sollten neben einer den Sichtverhältnissen angepassten Geschwindigkeit darauf achten, daß verschmutzte nasse Straßen dazu führen, dass Scheinwerfer und Scheiben verdreckt werden, worunter Sicht und Ausleuchtung leiden. Verantwortungsbewusste Autofahrer reinigen deshalb bei widrigen Witterungsverhältnissen täglich Scheiben und Scheinwerfer, hieß es von der Polizei.
20.12.07
Neumarkt: Polizei ist besorgt
Telefon Redaktion


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