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"Differenzierung erwünscht"

Zum Leserbrief "Keine große Meisterleistung", neumarktonline vom 16.7.2007

Anlässlich seiner Äußerungen möchte ich als Historikerin Herrn Sperber und Gleichgesinnte um eine differenzierte Betrachtung bitten: Man kann nicht Gebäude/Einrichtungen die von Nazis erbaut worden sind, mit Bauwerken, die ihnen zu Ehren errichtet wurden, in einen Topf werfen. Konkreter: die Mädchenrealschule in Neumarkt war zwar ursprünglich ein HJ-Heim, dient aber heute als Bildungseinrichtung, in der sehr kritisch mit der Nazi-Vergangenheit umgegangen wird. Das Reichsparteitagsgelände ist zusammen mit dem Dokuzentrum ein Ort, an dem sich vor allem junge Menschen ein Bild von der schrecklichen Nazi-Herrschaft machen können.

Der Eckhard-Brunnen aber wurde zur Ehre von Dietrich Eckart, einem Mann der im Internet-Lexikon Wikipedia als "Ideengeber Adolf Hitlers" bezeichnet wird, erbaut. Später den Namen auf dem Brunnen zu ändern und ihn in "König Christoph Brunnen" umzubenennen, verringert diese Ehre nicht. Zumal viele Neumarkter genau wissen, wem zu Ehren der Brunnen errichtet wurde. Ganz zu Schweigen von der Frage, wie König Christoph heute dazu stehen würde, dass sein Name als Platzhalter für einen Nazi dient.

Ich persönlich stehe vor der Frage, wie ich meinen Schülern und später einmal meinen Kindern erklären soll, warum in Neumarkt ein Brunnen weiter existiert, der als Ehrendenkmal für einen Nazi errichtet worden ist, und, was genauso schlimm ist, dass an anderer Stelle in Neumarkt eine Straße den Namen eines maßgeblichen Nazis trägt.Nina Madeisky, Neumarkt

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ISSN 1614-2853 21. Jahrgang

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