Regen durfte mitspielen


"Hereinspaziert" lädt Pantomimin Ingrid Irrlicht ihr überwiegend jugendliches Publikum zu einem vergnüglichen Pfingstmontag-Nachmittag ein.
Fotos: Erich Zwick

Sie redet mit Gebärden, Händen und Füßen: Ingrid Irrlicht in
ihrem Element.


Obwohl nichts gesprochen wird: die Kleinen "verstehen jedes
Wort".


Hier arbeitet Ingrid Irrlicht als fingerfertige Friseuse.
NEUMARKT. "Ich bin im Sternzeichen der Fische geboren; deswegen bin ich auch für mein Leben gern im Wasser", bekennt Ingrid Irrlicht. Aber Regen in dieser Ergiebigkeit hätte es nicht gleich zu sein brauchen, doch selbst diesem gewann die begnadete Situationskomikerin noch seine guten Seiten ab, als sie an Pfingstmontag ein handverlesenes Publikum zwischen drei und dreiundachtzig in der Arena der Landesgartenschau mit ihren "Gaukeleiern" kurzweilig unterhielt.

Der feuchte Gruß von oben hatte sogar noch seine guten Seiten: das Theatervölkchen brauchte nicht vor der Bühne zu sitzen, sondern durfte auf ihr, mitten im Geschehen, Platz nehmen. Das erleichterte den Kontakt zwischen der Pantomimin Ingrid Irrlicht und ihren Mitspielern, denn sie bezog ihre begeisterungsfähigen Zuschauer mit in ihr Programm ein.

Obwohl sie sogar fünf Sprachen spricht, lässt sie nur den Körper "reden", und jeder versteht sie. Die ohne vorherige Absprache spontan ins Programm eingebundenen Zuschauer sind von dem Gebärdenspiel so fasziniert, dass sie diese Kunst scheinbar mühelos auf sich übertragen.

Da kugeln sich Kinder und Erwachsene vor Vergnügen, wie sie einem aus ihren Reihen "die Haare schneidet" oder sie leiden mit, wie sie einer "Patientin" einen Zahn zieht, um nur zwei Beispiele aus ihrem Repertoire zu nennen.

Ingrid Irrlichts Auftritt lässt sich nicht besser beschreiben, als es ein Kritiker in der "Süddeutschen Zeitung" trefflich formuliert hat: "Sie ist die geborene Situationskomikerin, macht aus einer Handvoll Asche blinkende Kronjuwelen. Sie wirkt niemals kitschig oder lächerllich, denn ihre Sketche sind niveauvoll und lassen die zum Teil düstere Realität vergessen."

Die düstere Realität an diesem Nachmittag waren die ausgiebigen Regenwolken und die sinkenden Temperaturen. Sie aber erwärmte für eine knappe Stunde die Seelen und durchbrach das Grau wie ein unerwarteter Sonnenstrahl.
Erich Zwick


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28.05.07
Neumarkt: Regen durfte mitspielen
Telefon Redaktion


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