Umwelt-Gütesiegel für Firmen

NEUMARKT. Die Wirtschaftsförderung im Landratsamt Neumarkt hat in Kooperation mit der Handwerkskammer für Niederbayern-Oberpfalz, der Kreishandwerkerschaft Neumarkt, der IHK und dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband zu einer Info-Veranstaltung zum Gütesiegel Qualitätsverbund umweltbewusster Betrieben (QuB) eingeladen.

Ab 4. Juli wird in den Räumen des Landratsamts Neumarkt dann die erste QuB-Staffel starten, wo in vier Abend-Workshops die teilnehmenden Betriebe zu qualifiziertem betrieblichem Umweltschutz herangeführt werden. Am Ende der Workshop-Reihe wird ein QuB-Zertifikat verliehen. Mit Kosten für die QuB-Teilnahme ist zwischen 300 und 1.840 Euroje teilnehmender Betrieb zu rechnen, wobei die Höhe vom Umfang des angeforderten Beratungs- und Hilfsangebots - das kann Betrieb selber wählen - abhängig ist. Ein Staatszuschuss von 50 Prozent wird gewährt.

Ende Januar gab der Bayerische Umweltminister Dr. Werner Schnappauf den Startschuss für den neuen Qualitätsverbund umweltbewusster Betriebe, kurz QuB. Ein Umwelt- und Qualitätsmanagementsystem soll kleine und mittelständische Handwerksbetriebe dabei unterstützen, Energie einzusparen und dabei einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Als Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme an diesem Qualitätsmanagement-System erhalten die Teilnehmer das Gütesiegel QuB. Damit können sie werben und ihre Kunden über die im Betrieb stattfindenden umweltrelevanten Tätigkeiten informieren. Wer dieses Logo führen möchte, muss seine Umweltauswirkungen bemessen, ein Umweltprogramm erstellen, Mitarbeiter schulen und sein Umweltmanagement von einem Experten prüfen lassen. QuB stellt kostenlos branchenspezifische Arbeitsmaterialien zur Verfügung.

Landrat Albert Löhner hob bei der Begrüßung und Vorstellung "seines Projekt im Landkreis Neumarkt" insbesondere Sinn und Notwendigkeit von betrieblichem Umweltschutz hervor. Eine zukunftsfähige Gesellschaft brauche nachhaltig und wirtschaftlich erfolgreich arbeitende Unternehmen.

So werden nach Albert Löhner wirtschaftlich erfolgreich arbeitende Unternehmen in Zukunft nur solche Unternehmen sein können, die ökologische, soziale und ökonomische Aspekte in ihren Handlungs- und Entscheidungsspielraum mit einbeziehen. Insbesondere die verschärfte Wettbewerbssituation erfordere die Bereitschaft und das Engagement in Netzwerken zu denken und gemeinsam Lösungen zu suchen. Worte wie "über den eigenen Tellerrand hinaus schauen und jeder braucht das Rad nicht neu erfinden" fielen in der Runde.

Das finanzielle Einsparvolumen durch die Einführung von Umweltmanagement-Systemen in Betrieben wird auf zwei bis fünf Prozent der Gesamtkosten eines Unternehmens geschätzt. Allein in Bayern wird nach einer Untersuchungen des Bundesdeutschen Arbeitskreises für umweltbewusstes Management - B.A.U.M. e.V. - von einem Einsparpotential von 14 bis 35 Milliarden Euro pro Jahr ausgegangen.

Jedes Unternehmen kann dieses Potential zu seinem Vorteil nutzen und mit richtig angegangenem und praktiziertem Umweltschutz Kosten sparen. Gleichzeitig schont es so die Ressourcen und leistet durch reduzierte CO 2-Emissionen einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz.

Ökologie ist Langzeitökonomie, so Albert Löhner in seiner Eröffnungsrede. Der Landkreis Neumarkt wurde vom Bayerischen Umweltministerium als Pilotlandkreis in der Oberpfalz für die Initiierung und den Aufbau eines Netzwerkes Betrieblicher Umweltschutz ausgewählt. Landrat Löhner appellierte an Wirtschaftsvertreter im Landkreis Neumarkt am Netzwerk betrieblicher Umweltschutz und insbesondere am Qualitätsverbund umweltbewusster Betriebe - QuB mitzumachen und sich für die erste QuB-Staffel im Landkreis Neumarkt, die am 4.Juli beginnt, anzumelden.

Katharina Korb von der Bayernweiten QuB-Stelle der Handwerkskammer für Mittelfranken stellte vor, was "Qualitätsverbund umweltbewusster Betriebe" für die Betriebe bedeutet und was es den Betrieben bringen kann. Der QuB ist ein eigenständiges Umweltmanagementsystem, das speziell für kleine und mittlere Unternehmen aus Handwerk, Industrie und Handel entwickelt wurde. Über Kooperation mit interessierten Institutionen der Bundesländer wird dieses System bundesweit verbreitet. Die einfache Umsetzung des Systems im Unternehmen ist für die Tauglich- und Anwendbarkeit im betrieblichen Alltag von entscheidender Bedeutung.

Vorraussetzung für die Teilnahme ist die Einhaltung von 13 Kriterien, die zweijährig durch eine unabhängige Zertifizierungsgesellschaft überprüft wird. Mit dem QuB wird kleinen und mittleren Unternehmen ein praxisorientierter Zugang zu kontinuierlichen Verbesserungen der betrieblichen Umweltleistung gegeben, indem er die Betriebe bei der Ermittlung von Verbesserungspotenzialen unterstützt. Der ökologische und ökonomische Nutzen stehen dabei gleichberechtigt nebeneinander.

Konkret bedeute QuB für das Unternehmen: Eine konkrete Vorstellung der geplanten QuB-Staffel im Landkreis Neumarkt, was die Teilnahme für den Betrieb bedeutet, was der Betrieb selber machen muss, aber auch wie den Betrieben in den Workshops geholfen wird, zeigte Dr. Peter Vogel von Umwelt und Management Consulting GmbH auf. Dr. Peter Vogel wird das zukünftige QuB-Projekt in Neumarkt durchführen und begleiten.

Den "QuB-Funken" bei den Zuhörern zündete dann Ewald Kreuzer von Kreuzer-Dachbau Neumarkt. Der Innungs-Obermeister trug leidenschaftlich seinen QuB-Erfahrungsbericht zu einem bereits eingeführten Umweltmanagement-System vor. Er berichtete, was ihm dies als Chef eines Handwerkbetriebs gebracht hat.

Stephan Spies, Heimleiter beim Caritas Altenheim Neumarkt, berichtete von erheblichen Einspar-Ergebnissen insbesondere beim Verbrauch von Strom, Gas, Wasser nach Einführung eines Umweltmanagement-Systemens im Caritas-Altenheim Neumarkt.

Der Winkler-Bräu aus Lengenfeld, Hanns Konrad Winkler, einer der Pioniere beim freiwilligen betrieblichen Umweltschutz im Hotel- und Gaststättenbereich, bewies, dass ein Umweltmanagement-System mehr ist als Energie einzusparen. Es führt auch dazu, dass der Chef seinen Betrieb verantwortlich führt und auch weiß, was im Betrieb läuft. Hanns Konrad Winkler verwies auf die Bedeutung, dass in ein solches Umweltmanagement-System alle Mitarbeiter und Mitarbeiter verantwortungsvoll eingebunden werden müssen. Nur dann hat man hier Erfolg.

Anmeldungen zur Teilnahme an der ersten Landkreis-Neumarkt-QuB-Staffel sind noch möglich und zu richten an: Landratsamt Neumarkt, Wirtschaftsförderung, Telefon 09181/470-212, Fax 09181/470-6721 oder E Mail: wirtschaft@landkreis-neumarkt.de
18.05.07
Neumarkt: Umwelt-Gütesiegel für Firmen
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