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Albert Deß wird 60

NEUMARKT. Die CSU hatte den Slogan "näher am Menschen" noch lange nicht für sich entdeckt, da lebte ihn ein damals unbedeutendes und bescheidenes Mitglied der Partei längst vor: als 16-Jähriger trat er in die Junge Union ein - knapp zehn Jahre später drohte ihm der Rauswurf, weil er nicht den Landratskandidaten der CSU (Alfred Spitzner), sondern einen "Abtrünnigen" (Josef Werner Bauer) aufs Schild heben half - der Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Albert Deß, der am 17. April seinen 60. Geburtstag feiert.

Dieses Beispiel, dessen Begleitumstände im Rückblick noch Anlass zum Schmunzeln geben, zeigt deutlich, wie nahe Albert Deß zuerst am Mitmenschen und dann erst an der Partei steht. "Ich bin 2004 in das Europaparlament gewählt worden, um dort die Interessen meiner Heimat zu vertreten", schreibt er in seiner Homepage (www.albert-dess.de), auf der man alles Wissenswerte über den Jubilar erfahren kann. "Ich bin in meiner Heimat, der Oberpfalz, in Bayern und darüber hinaus unterwegs, um meine Positionen zu vertreten und um Ihnen zuzuhören. Der Kontakt mit Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, ist mir sehr wichtig" schreibt er nicht nur weiter, sondern, wer ihn kennt, weiß, dass er es auch ehrlich so meint.

Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im Themenbereich "Landwirtschaft und ländliche Entwicklung", was nicht verwundert, da er von Geburt auf mit dem bäuerlichen Bereich verwurzelt ist: Geboren ist er in Röckersbühl und Röckersbühler ist der verheiratete Katholik - vier Kinder, zwei Enkel - geblieben. Was aber nicht heißt, dass sein Gesichtsfeld am ländlichen Tellerrand endet, sondern auch "die Städter" finden gleichermaßen einen Anwalt in ihm. Aber selbst dort ist sein Interessenfeld noch längst nicht erschöpft: Als Mitglied des Europaausschusses des Deutschen Bundestages und als Mitglied der Delegation für die Beziehungen zu dem "Mercosur" (Brasilien, Paraguay, Uruguay, Argentinien und Venezuela) ist er "lebende Globalisierung" im besten Sinne des Wortes.

Zurück von der weiten Welt und von Europa zur engeren Heimat, in der er seit den Siebziger Jahren Akzente gesetzt hat. Nach dem Besuch der landwirtschaftlichen Fachschule fungierte er als Geschäftsführer einer Genossenschaft, legte 1979 die Landwirtschafts-Meisterprüfung ab, engagierte sich als Vorsitzender der Bayernland e.G. (seit 1995) und als Aufsichtsratsvorsitzender der Milchwerke Regensburg (seit 1990).

Aus der Vielzahl seiner Partei- und Ehrenämter seien nur ein paar herausgegriffen: Albert Deß war lange Jahre Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes - ein Ehrenamt, auf das er sicherlich besonders stolz ist - und ist Vorsitzender des Verbandes der Bayerischen Berufsfischer (was nur wenigen bekannt ist).

Ortsvorsitzender der Jungen Union war er von 1974 bis 1982, Gemeinderat in Berngau von 1972 bis 1996, Neumarkter Kreisrat ist er seit 1978, Ortsvorsitzender der CSU seit 1984, 2. Bürgermeister von 1984 bis 1996, Mitglied im CSU-Kreisvorstand seit 1981, im Bezirksvorstand seit 1987, Mitglied des Bundestags von 1990 bis 2004, Mitglied im CSU-Landesvorstand seit 1997, im CSU/CDU-Bundestagsfraktionsvorstand von 1997 bis 2004 und Mitglied des Europäischen Parlaments seit 2004. Hier ist er u.a. Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für internationalen Handel.

Wenn sich Albert Deß als oberstes Ziel gesetzt hat, die Landwirtschaft und die ländlichen Räume zu stärken, so hat er dennoch alle Mitbürger in sein Tun und Handeln eingeschlossen: "Ich stehe für eine Politik fairer Chancen für Stadt und Land", macht er allen Mut.

Dass es ihm selbst an Mut nicht mangelt, hat er nicht nur in jungen Jahren mit seiner eigenwilligen Landrats-Kür bewiesen - da gäb's noch weitere Husarenstückchen zu berichten, die aber erst zu einem seiner nächsten "runden" Geburtstage gelüftet werden sollen, von denen ihm alle, die ihn kennen und schätzen gelernt haben, noch recht viele wünschen.

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ISSN 1614-2853 21. Jahrgang

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