...vor einem Jahr: Lämmer gestreichelt Drei Verletzte Arzt bedroht Rathaus schließt früher Geld für Sportvereine

"Fiktiver Fahrplan" traf ein

NEUMARKT. Die S-Bahn-Wünsche von Bahn und Stadt Neumarkt sind noch immer sehr verschieden - jetzt trafen erste Planunterlagen ein.

Als konstruktives Gespräch bezeichnete Oberbürgermeister Thomas Thumann sein Treffen mit Dr. Alex Schilcher und weiteren sechs Bahnvertretern zum Thema S-Bahn, zu dem er mit Stadtbaumeister Rudolf Müller-Tribbensee am Dienstag nach Nürnberg gereist war.

Dabei machten die Bahnvertreter noch einmal deutlich, dass es aus ihrer Sicht für die Abwicklung des Verkehrs besser sei, wenn es im Stadtgebiet Neumarkts neben dem Hauptbahnhof nur einen weiteren Halt für die S-Bahn geben würde.

Dagegen bekräftigte Oberbürgermeister Thumann die Haltung der Stadt, die für zwei Haltepunkte neben dem "Hauptbahnhof" – in Pölling und einen neu zu errichtenden in Woffenbach – plädiert. "Man darf dabei nicht nur die Fahrtstrecke nach und von Nürnberg sehen. S-Bahn-Halte in Pölling und Woffenbach sind auch wichtige Elemente für den öffentlichen Nahverkehr in der Stadt selber. Schließlich gelangen Fahrgäste damit rasch und bequem aus den beiden Stadtteilen in die Innenstadt und wieder zurück".

Einen alternativen Halt zwischen Pölling und Woffenbach erachtet Oberbürgermeister Thumann nach wie vor als unrealistisch. "Ein Nahverkehrsmittel, zu dem die Bürger erst weite Wege in Kauf nehmen müssen, wird kaum attraktiv sein. Die S-Bahn muss zu den Bürgern kommen, nicht umgekehrt." Diese Haltung sei auch bei einem Gespräch letzte Woche im Wirtschaftsministerium von deren Vertretern so gesehen worden.

Die Bahnvertreter sicherten der Stadt für die weitere Entscheidungsfindung Unterlagen zu. Einige sind bereits bei der Stadt angekommen, so unter anderem der von Oberbürgermeister Thumann geforderte fiktive Fahrplan, aus dem ersichtlich werden sollte, wie eine Andienung Neumarkts mit zwei alternierenden Halten aussehen würde.

Diese Unterlagen sollen nun analysiert und aufbereitet werden. Nur auf der Basis ausreichender und aussagekräftiger Daten und Unterlagen könne man laut Oberbürgermeister Thumann das Thema konkretisieren und sachgerecht behandeln. Schon in den nächsten Tagen werden dazu weitere Pläne und Unterlagen von der Bahn bei der Stadt erwartet.

Oberbürgermeister Thumann drängte bei dem Gespräch mit den Bahnvertretern auch auf Eile. Es dürfe nicht sein, dass der von der Bahn und dem Ministerium angekündigte Start der S-Bahn verzögert werde. Daher sei es unabdingbar, dass die Stadt als Betroffene auch handfeste Planunterlagen erhält. Zugleich dürfe die anstehende Diskussion zu den Haltestellen nicht zu einer generellen Blockierung der Planungen für die S-Bahn insgesamt führen.

"Der Start der S-Bahn muss nun endlich zum vorgesehenen Zeitpunkt erfolgen. Zu lange schon warten Neumarkt und auch die anderen Gemeinden auf diese Anbindung", erklärte Thumann am Mittwoch. Denn eines sei jetzt schon auf alle Fälle ersichtlich: Mit einer S-Bahn werde es wesentlich öfter Fahrtmöglichkeiten nach Nürnberg geben, als dies bis jetzt der Fall ist. Deshalb schlug Thumann auch vor, dass die Bahn mit der Stadt in ständigem Kontakt bleiben sollte und auch der Informationsfluss gewährleistet sei. Dies wurde von Seiten der Bahnvertreter bekräftigt.

---

ISSN 1614-2853 21. Jahrgang

ISSN 1614-2853 21. Jahrgang