"Besonders negativ"

NEUMARKT. Der Bund Naturschutz (BN) äußerte sich in seiner "Grünen Bilanz Oberpfalz" negativ über das Planfeststellungsverfahren für Frickenhofen.

Bei einer Pressekonferenz in Regensburg sah sich "Bayerns größter Umweltverband im Aufwind", sagte Vorsitzender Professor Hubert Weiger am Donnerstag. Er ging dabei auch auf Erfolge und Fehlschläge im Landkreis Neumarkt ein. "Besonders negativ" bewertet der BN das Planfeststellungsverfahren für die bei Frickenhofen geplante Autobahnausfahrt. Sie sei nicht nur überflüssig, sondern könne auch erhebliche Ausbaumaßnahmen am nachgeordneten Straßennetz "mit massiven Natureingriffen und Belastungen für die Anwohner" bringen.

Positiv hob Weiger hervor, daß neben drei anderen Gruppen auch die Ortsgruppe Velburg mit großer Resonanz in der Öffentlichkeit ihr 20jähriges Bestehen feiern konnte. Alleine in der Kreisgruppe Neumarkt wurden zwei Kindergruppen, eine Jugend- und eine Müpfe-Gruppe neu gegründet. Dies sei für den BN der schönste Beweis dafür, dass seine Ziele bei Alt und Jung nicht nur eine positive Resonanz fänden, sondern auch aktiv mitgetragen und überzeugend vertreten würden.

Im Herbst brachte die landesweite Demo für ein gentechnikfreies Bayern in Nürnberg diesem brisanten Thema große öffentliche Beachtung, erinnerte Weiger. Der Landkreis Neumarkt zählte in der Oberpfalz allerdings noch nicht zu den "gentechnikfreien Regionen" - dies seien bisher nur die Landkreise Tirschenreuth, Neustadt a. d. Waldnaab und Amberg-Sulzbach.

Bayerns Schönheit zu bewahren sei einer der landesweiten Schwerpunkte des Bund Naturschutz, hieß es bei der Pressekonferenz. Umso erfreulicher sei es, dass zum Beispiel in der Kreisgruppe Neumarkt entsprechende Initiativen zum Ziel geführt hätten: Wie in ganz Bayern seien auch in der Oberpfalz nach wie vor zahlreiche Mitbürger bereit, die Arbeit des BN als Mitglieder oder Förderer zu unterstützen und sich vor Ort für die Erhaltung einer lebenswerten Umwelt einzusetzen, erklärte Prof. Hubert Weiger.

Zu seinen größten Erfolgen des vergangenen Jahres zählt der BN aber auch das trotz gegenläufiger gesellschaftlicher Tendenzen kontinuierliche ehrenamtliche Engagement seiner Mitglieder in den Kreis- und Ortsgruppen und das nach wie vor anhaltende Interesse gerade bei der jungen Generation.

Erfreulich sei auch die Entwicklung des Mitgliederbestandes: Der BN hatte Ende 2006 erstmals über 170.000 Mitglieder und Förderer. In der Oberpfalz sind es derzeit rund 15.000 Mitglieder und Förderer in sieben Kreisgruppen.

Die Oberpfalz sei mit einem hohen Energieverbrauch, der täglichen Zerstörung von landwirtschaftlich nutzbaren Böden (bayernweit rund 15 Hektar), dem weiteren Verlust bäuerlicher Betriebe (bayernweit 5.000 pro Jahr), einer ungebremsten Forcierung des umweltschädlichen KFZ- und LKW-Verkehrs und länger werdenden Roten Listen gefährdeter Tiere und Pflanzen noch weit von einer nachhaltig-umweltgerechten Entwicklung entfernt, sagte Weiger.
08.03.07
Neumarkt: "Besonders negativ"
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