Reicht ein Platz aus ?


Vertreter der Neumarkter Sportvereine trafen sich im Rathaus mit der Stadt-Spitze.

NEUMARKT. Die Stadt steht einem von den Vereinen gewünschten Kunstrasenplatz skeptisch gegenüber, hieß es bei einem Treffen.

Oberbürgermeister Thomas Thumann hat die Vertreter der großen Neumarkter Sportvereine zu einem Treffen eingeladen. Ziel war der Meinungsaustausch zu Themen des Sports in Neumarkt und auch zu den Anliegen der Vereine.

Bei dem in entspannter und offener Atmosphäre verlaufenden Gespräch waren auch die Sportreferenten Franz Düring, Lothar Braun und Willi Gebhard sowie der vor kurzem aus seinem Amt ausgeschiedene langjährige Sportreferent Leonhard Mösl mit dabei.

Oberbürgermeister Thumann betonte, dass sich die Stadt immer als Sportstadt verstanden habe und dies auch deutlich durch die vielfältige und umfangreiche Unterstützung der Vereine zum Ausdruck gebracht habe. So stelle die Stadt den Vereinen 30 Sportplätze und die Sporthallen kostenlos zur Verfügung, übernehme die Mäharbeiten und habe die Vereine auch bei ihren Vorhaben wie Sportheimbau oder –sanierung jeweils tatkräftig unterstützt. Auch die seit 1989 jährlich durchgeführte Vergabe des Sportehrenpreises sei ein weithin sichtbarer Ausdruck für die Wertschätzung, die der Sport, die Sportler und die Vereine mit ihren Mitgliedern und Ehrenamtlichen in Neumarkt genießt.

Oberbürgermeister Thumann unterstrich, dass dies auch in Zukunft so sein werde. Die Sportvereine seien wichtige Elemente des Zusammenlebens in der Stadt und sie übernähmen wichtige Aufgaben gerade auch im Bereich der Jugendarbeit. Ausdrücklich lobte er die vorbildliche Nachwuchsarbeit der Vereine. "Wenn man bedenkt, dass zum Beispiel 3300 Fußballer in unseren Sportvereinen gemeldet sind und darunter über 1000 Kinder und Jugendlich sind, so wird dieses positive Wirken der Vereine deutlich".

Erfreut zeigte er sich, dass die Vereinsvertreter ausdrücklich das große Engagement der Stadt für die Vereine hervorhoben. Auch die Anregungen und Sorgen der Vereine habe er mit Interesse aufgenommen. Allerdings handelte es sich bei manchen vorgebrachten Anliegen eher um allgemeine Entwicklungen im Sportvereinswesen und um gesellschaftliche Tendenzen, die durch die Stadt kaum aufgefangen werden können.

So stelle etwa die Vielfalt an Möglichkeiten der Freizeitgestaltung die Sportvereine vor die Schwierigkeit, "nur eine von vielen Alternativen" zu sein. Und auch das von den Vereinsvorsitzenden angesprochene Thema, dass viele nur noch in ihrer aktiven Sportzeit den Vereinen als Mitglieder angehören und danach aber austreten, sei ein Trend zu einem Konsumentenverhalten bei der Menschen, von dem auch die Sportvereine betroffen seien.

Oberbürgermeister Thumann bestätigte, dass dies für die Vereine ein großes Problem darstelle, weil so den Sportvereinen wichtige passive Beitragszahler wegfielen - auch Personen, die sich mit dem Verein früher lebenslang identifizieren. Hierin zeige es sich, dass die Sportvereine im Konkurrenzkampf zu anderen Angeboten stehen und sich verstärkt als Dienstleister auf einem "Markt der vielen Möglichkeiten" behaupten müssen.

Im Hinblick auf das ebenfalls angesprochene Problem der dichten Belegung der Sporthallen im Winterhalbjahr haben die Sportreferenten angeregt, die tatsächliche Belegung immer wieder zu überprüfen. Es könne nicht angehen, dass Vereine eine Halle zu einem bestimmten Zeitpunkt buchen, bei den jeweiligen Trainingsstunden dann aber nur wenige Teilnehmer anwesend sind, während andere mit vielen Teilnehmern nicht untergebracht werden können. Hier seien auch die Vereine gefordert, ihren Bedarf gut zu überdenken und notfalls Kontingente auch zurück zu geben.

Im Hinblick auf einen angesprochenen Kunstrasenplatz stelle sich für Oberbürgermeister Thumann und die Sportreferenten die Frage, ob ein Platz für alle Vereine überhaupt ausreichen würde. Dabei sei auch zu bedenken, dass ein solcher Platz in der Erstellung mit Flutlicht geschätzt rund 750.000 Euro kosten würde. Auch die Kosten für den Unterhalt eines solchen Platzes müßten dabei berücksichtigt werden. Sie lägen mindestens in der gleichen Höhe wie bei einem herkömmlichem Rasenspielfeld.

Aus Sicht der Stadt wären durchaus Alternativen wie etwa einen oder zwei Sandplätze vorstellbar, die von einem oder zwei Vereinen erstellt würden. Dafür wäre eine finanzielle Unterstützung der Stadt denkbar, wenn die Plätze dann auch allen Vereinen zur Verfügung gestellt werden.
15.11.06
Neumarkt: Reicht ein Platz aus ?
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