40. Geburtstag steht an


Die Werkvolkskapelle feiert den 40. Geburtstag.

NEUMARKT. Bei einem Jubiläumsabend feiert die Neumarkter Werkvolkkapelle am Samstag ihren 40. Geburtstag.

Stets präsentiert die Werkvolkkapelle ihre Vielfältigkeit auf beeindruckende Weise: Durch die jährlich stattfindenden und immer gut besuchten Frühjahrskonzerte im Reitstadl, den zahlreichen Bierzeltauftritten, die Gestaltung kirchlicher Feiern, die Teilnahme an Festzügen und vieles mehr. Mit ihrem breitgefächerten Repertoire darf sich die Werkvolkkapelle weit über den Landkreis hinaus zu einer der wenigen Kapelle zählen, die es versteht, für die verschiedensten Anlässe immer die passende Musik auf hohem Niveau darzubieten.

Den Grundstein zu diesem Jubiläum, so berichtet der Vorstand Raimund Hofmann, legte 1966 Pfarrer Franz Xaver Scheuerlein. Nachdem in den 60er Jahren die Blasmusiktradition in der Stadt Neumarkt fast zum Erliegen gekommen war, fasste der musikbegeisterte Katechet Franz-Xaver Scheuerlein im Jahr 1966 den Entschluss, eine Kapelle zu gründen. Zuerst brachte er sich in mühsamer Eigenarbeit alle Instrumente selbst bei. Er begann mit einer Schar von zwölf Jugendlichen, die er selbst unterrichtete und ausbildete. Es gelang ihm ziemlich schnell, eine Kapelle zu formen. Für die Gründung dieser Kapelle bedurfte es natürlich auch eines Namens. Wegen der großzügigen Spenden und Unterstützung durch das damalige Werkvolk in Neumarkt - heute KAB -, beschloss man sich den Namen "Werkvolkkapelle Neumarkt" zu geben.

Erster Auftritt

Am Freitag, 9. Dezember 1966 war es dann soweit: Zur Nikolaus- und Adventsfeier des katholischen Werkvolks traten bereits 18 Mann zum ersten Mal an die Öffentlichkeit - mit dem "Nikolauslied", "Tochter Zion", einem Walzer, einem Kanon, einem Galopp und dem Refrain von dem Stück "Muss i denn zum Städtele hinaus" - die Einleitung zum "Städtele" musste übrigens weggelassen werden, da sie noch zu schwer war.

In den Jahren 1969/70 wurde die Kapelle mit weinroten Jacken und schwarzen Hosen uniformiert.

Das Hauptziel des Dirigenten, gottesdienstliche Feiern zu umrahmen, markierte einen Schwerpunkt des Repertoires. Über Pfarrei und Diözese hinaus erntete die Kapelle dadurch Lob und Anerkennung. Gleichzeitig wurde aber auch die Unterhaltungsmusik und die konzertante Blasmusik gepflegt. So konnte die Kapelle ihren Leistungsstand kontinuierlich verbessern.

Am 25. März 1973 trat die Werkvolkkapelle dem Nordbayerischen Musikbund bei und konnte nach bereits zehn Jahren auf stolze 80 Musiker blicken. Von 1977 bis jetzt beteiligte sich die Werkvolkkapelle in der Mittel- und Oberstufe an zahlreichen Musikwettbewerben und erreichte dabei immer hervorragende Platzierungen. Gleich bei der ersten Teilnahme, an einem Wertungsspiel 1977, wurde die Prüfung mit Bravour bestanden und so durfte die Werkvolkkapelle als Sieger in der Mittelstufe am Festkonzert im Audimax Regensburg teilnehmen.

Kulturpreis der Stadt

Das kulturelle Leben Neumarkts bereichert die Kapelle seit dem Wiederaufbau des historischen Reitstadls als Konzerthaus im Jahr 1981 durch alljährlich im Frühjahr stattfindende Blasmusikkonzerte. Bei diesen Anlässen präsentiert die Kapelle stets die ganze Breite ihres Repertoires.

Die Stadt Neumarkt ehrte die Werkvolkkapelle im Jahr 1991 mit dem Kulturpreis der Stadt und würdigte damit die kulturelle Leistung ihres Dirigenten und seiner Musiker in besonderer Weise.

Im Frühjahr 1995 zog sich Pfarrer Scheuerlein als Leiter der Kapelle zurück. Er legte nach 29 Jahren den Dirigentenstab aus der Hand und übergab ihn an den jungen Musiker Klaus Rauchensteiner.

Gleichzeitig wurde der Verein "Werkvolkkapelle Neumarkt" gegründet und Konrad Sammüller als 1. Vorsitzender gewählt. Als Musikalischer Leiter formte Rauchensteiner in seiner sechsjährigen Amtszeit ein klangvolles Orchester. Für die Musikanten der Werkvolkkapelle änderte sich zu diesem Zeitpunkt auch einiges. Zur Kapelle, die bis dahin nur aus männlichen Mitgliedern bestand - Pfarrer Scheuerlein nannte sie immer "seine Buben" - kamen 1995 die ersten zwei jungen Damen hinzu. Seit dieser Zeit ist der Anteil des musizierenden weiblichen Geschlechts erheblich gestiegen.

Mit einem Galakonzert am 12. Oktober 1996 im Reitstadl feierte die Kapelle ihr 30jähriges Bestehen. 1998 erreichte die Kapelle mit ihrem Dirigenten Klaus Rauchensteiner beim Bundesbezirksfest in Neuendorf v. Wald, in der Mittelstufe, einen 1. Rang mit Auszeichnung.

Im Jahr 1999 erfolgte erneut ein Wechsel in der musikalischen Leitung des Orchesters. Martin Miess, Musiklehrer an der Sing- und Musikschule Neumarkt, übernahm den Dirigentenstab. Unter seiner Federführung entwickelte sich die Kapelle musikalisch wie auch gesanglich zu einem der besten Orchester weit und breit. Dies belegte auch die Teilnahme beim Wertungsspiel 2004 in Lappersdorf. In der Oberstufe errang die Werkvolkkapelle einen ausgezeichneten Erfolg und wurde von den teilnehmenden Oberstufenkapellen als Beste ausgezeichnet.

Da seit der Vereinsgründung auch die Jugendarbeit und Nachwuchswerbung wieder stärker gepflegt wurde, konnte im Jahr 2003 die stolze Zahl von 77 aktiven Musikern an den Nordbayerischen Musikbund gemeldet werden.

Das zweifelsohne größte Highlight in der Vereinsgeschichte der Werkvolkkapelle Neumarkt stellte die Teilnahme an der Steubenparade in New York, im Jahr 2004 dar.

2005 gab es einen erneuten Wechsel in der Führung der Kapelle - diesmal jedoch im Vorstand. Der seit Gründung des Vereins aktive Konrad Sammüller übergab nach zehn Jahren die Leitung der Vereinsgeschicke an Herbert Hollweck.

Um im Bereich der Jugendarbeit noch gezielter und intensiver arbeiten zu können wurde im Frühjahr 2005 in Zusammenarbeit mit der Sing- und Musikschule der Stadt Neumarkt das "Jugendblasorchester Neumarkt" JBO gegründet. Anfangs 22, jetzt 28 Kinder und Jugendliche proben seitdem unter der Leitung von Martin Miess und haben bereits die ersten erfolgreichen öffentlichen Auftritte absolviert.

Seit August 2006 lenkt Raimund Hofmann die Vereinsgeschäfte.

Dass die Musiker der Werkvolkkapelle aber nicht nur Musik spielen, sondern auch Feiern können, zeigen die jährlich stattfindenden Grillfeste und Vereinsausflüge. Zur Zeit besteht die Werkvolkkapelle aus 71 aktiven Musikern, von denen Hans Sturm an der Trompete noch zu den Gründungsmitgliedern zählt.

Festabend

Die Jubiläumsfeier findet am Samstag bei freiem Eintritt in der kleinen Jurahalle statt und beginnt um 18.30 Uhr. Nach den Grußworten, Ehrungen der aktiven Musiker, einigen Musikstücken der Werkvolkkapelle, den eigenen Gruppen "Quintbass" und "BlasBalg" und des im Herbst 2005 neu gegründeten Jugendblasorchesters "JBO", wird die Band "sunset" zum Tanz und gemütlichem Beisammensein aufspielen.

Mit zum Programm gehört auch ein Dankgottesdienst, der am Sonntag um 18.30 Uhr in der Hofkirche in Neumarkt stattfinden wird.


27.10.06
Neumarkt: 40. Geburtstag steht an
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