Depression im Alter
NEUMARKT. Ein Vortrag zum Thema "Depression und Suizidalität im Alter"
findet am Donnerstag, 19. Oktober, um 19 Uhr in der
Begegnungsstätte, Friedenstraße 33, Neumarkt statt.
Referent ist Otmar
Reichenbach, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Leitender
Oberarzt der Frankenalb-Klinik Engelthal. Veranstalter sind die
Beratungsstelle für pflegende Angehörige und der Sozialpsychiatrische
Dienst des Diakonischen Werkes, zusammen mit dem Evangelischen
Bildungswerk. Der Vortrag richtet sich an Betroffene, Angehörige und alle
interessierten Menschen. Der Eintritt ist frei.
Mittlerweile sind mehr als 20 Prozent der Bevölkerung älter als 60
Jahre. 25 Prozent der über 65jährigen Menschen leiden zumindest einmal
vorübergehend an einer behandlungsbedürftigen psychischen Störung, wobei
neben den Demenzen die depressiven Störungen einen großen Anteil einnehmen.
Der Sozialpsychiatrische Dienst und die Beratungsstelle für pflegende
Angehörige als mögliche Anlaufstellen für Betroffene und auch Angehörige
von erkrankten Menschen in Neumarkt können diese Entwicklung in ihrer
täglichen Arbeit nachvollziehen. So sind beispielsweise schon 15 Prozent
der Klienten des Sozialpsychiatrischen Dienstes über 66 Jahre, Tendenz
steigend. Vermehrt werden Patienten von den gerontopsychiatrischen
Stationen der Bezirkskrankenhäuser vermittelt, für welche eine geeignete
Nachbetreuung zur Stabilisierung ihres Gesundheitszustandes gesucht wird.
Auch in der Beratungsstelle für pflegende Angehörige ist eine steigende
Tendenz bei den Beratungen für gerontopsychiatrische Erkrankungen
festzustellen. Vor allem im Bereich der Betreuung und Begleitung von
Angehörigen mit einer Demenz oder Depression fühlen sich die Pflegenden
häufig überfordert, ausgebrannt und hilflos.
In dem Vortrag wird Otmar Reichenbach folgende Fragen Antworten geben und Lösungsansätze aufgezeigen:
- Welche Rolle spielt die Vereinsamung älterer Menschen bei der Entstehung der Depression?
- Unterscheiden sich Symptomatik und Therapie im Gegensatz zu Depressionen bei jüngeren Menschen?
- Was ist Suizidalität?
- Stellen Verweigerung von Essen und Trinken passive Sterbewünsche dar?
- Welche Besonderheiten sind im Gespräch und im Umgang mit älteren Menschen mit Selbsttötungsgedanken zu berücksichtigen?
- Wie können wir vorbeugen?
- Wer kann Hilfestellung anbieten?
Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, Fragen zum Thema an den Referenten zu richten.
10.10.06
Neumarkt: Depression im Alter