Fragwürdige Popularität
NEUMARKT. Der SPD-Ortsverein Mühlhausen hat sich zu einem Gedanken- und Erfahrungsaustausch mit dem Dietfurter Ortsverein getroffen.
Es ging dabei um die jüngsten Veranstaltungen der rechten Szene in Mühlhausen. Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr war Mühlhausen Ziel der Rechtsextremen. Die Bevölkerung erlebt diese Zusammenkünfte von teilweise mehreren Hundert Skinheads und "Kameraden" jeweils hautnah mit, durch peinlich genaue Kontrollen und massives Polizeiaufgebot auch im weiteren Umfeld des Veranstaltungsortes.
Nachdem es auch in Dietfurt seit einiger Zeit ein Problem mit den "Rechten" gibt, tauschten die Sozialdemokraten Informationen aus.
Ortsvereinsvorsitzende Andrea Heiselbetz zeigte sich besorgt über die fragwürdige Popularität ihres Heimatortes. "Wir müssen ganz klar Stellung dagegen beziehen!" Niemand wolle, dass Mühlhausen zu einem bevorzugten Versammlungsort der Neonazis und der rechten Musikszene werde. Andrea Heiselbetz freute sich, dass der Gemeinderat sich bereits mit dem Thema beschäftigt hat, und forderte die örtlichen Gastwirte auf, Mühlhausen nicht weiter zum Unterschlupf für Rechtsradikale zu machen.
Der stellvertretende Vorsitzende der Mühlhausener SPD, Andreas Schüller, befürchtet, dass frustrierte Jugendliche auch in Mühlhausen auf die Parolen der Rechten hereinfallen könnten. "Das läuft vor allem über Musik und Alkohol", sagte Schüller. "Das Ganze ist nicht so harmlos, wie manche meinen," befürchtet der Internetbeauftragte Michael Heiselbetz.
Sie erarbeiten derzeit eine Liste mit Informations-Links gegen Rechts.
Mit Unterstützung der Juso AGs Neumarkt und Dietfurt wollen sie in den nächsten Wochen eine Bürgerbefragung zu dem Thema durchführen. Dabei soll auch Informationsmaterial zur Verfügung stehen.
25.05.06
Neumarkt: Fragwürdige Popularität