Karl will nach Berlin !


Neumarkts OB Alois Karl - hier mit seinem Kollegen Josef Köst-
ler - will nach Berlin gehen.
NEUMARKT. Jetzt ist es offiziell: Der Neumarkter Oberbürgermeister Alois Karl soll für den Landkreis Neumarkt nach Berlin gehen. Am Freitagabend beschloß der erweiterte Kreisvorstand in Freystadt einstimmig, Karl ins Rennen zu schicken.

Offiziell wurde beschlossen, den Delegierten am nächsten Montag zu empfehlen, Alois Karl auf den Schild zu heben.

Und die Kämpfe fangen dann erst an: Da in Amberg mit Rudolf Kraus und Barbara Lanzinger gleich zwei Bewerber um die Direkt-Kandidatur für den gemeinsamen Wahlkreis Amberg-Neumarkt anstehen, werden in einer Kampfabstimmung zwei der drei Kandiaten auf der Strecke bleiben.

Neumarkt rechnete sich für diese Schlacht gute Chancen aus: Bei den Wahl-Delegierten besteht ein 60:60-Patt zwischen Neumarkt und Amberg - und die Amberger Stimmen werden sich wohl im ersten Wahlgang auf Kraus und Lanzinger verteilen. In der erwarteten Stichwahl geht es dann hart auf hart - und um die Frage, ob der Neumarkter Oberbürgermeister die Stimmen aller Neumarkter Delegierten hinter sich hat.


Kreisvorsitzender Albert Füracker bei einer improvisierten Presse-
konferenz.
Kreisvorsitzender Albert Füracker, der selbst als Kandidat im Gespräch war, sagte gegenüber neumarktonline unmittelbar nach der Kreisvorstandssitzung, er erwarte, daß alle Delegierte hinter dem Neumarkter Kandidaten stehen.

OB Karl hatte bei den Neuwahlen der Kreisvorstandschaft als stellvertretender Vorsitzender nur knapp 75 Prozent der Stimmen erhalten, was angesichts der 90-Prozent-Ergebnisse für Füracker und die anderen Stellvertreter als deutlicher "Dämpfer" verstanden wurde (wir berichteten). "Er wird im Landkreis nicht überall so bejubelt wie in der Stadt Neumarkt", sagte damals ein Delegierter.

Alois Karl äußerte sich am Freitagabend noch nicht zu der Entscheidung der Kreisvorstandschaft.

Unter den 36 Mitgliedern der Kreisvorstandschaft habe es eine "offene, faire und kritische Diskussion" gegeben, sagte Füracker nach der Sitzung zu neumarktonline. Die unvermeidbar anstehende Auseinandersetzung mit den Parteifreunden aus Amberg wollte er nicht kommentieren: "Wir haben unsere Neumarkter Probleme zu klären - und was Amberg macht, ficht uns nicht an!"

Darauf angesprochen, daß ja auch er selbst als möglicher Kandidat im Gespräch war, sagte Füracker, er habe mit seinem Verzicht auch Spannungen klären können. Außerdem habe er bereits im Vorfeld erklärt, daß er nicht gegen den "amtierenden" Direktkandidaten Rudolf Kraus ins Feld ziehen werde. Da Kraus nochmals antrete habe sich die Frage seiner Kandidatur gar nicht mehr gestellt.

Der Kreisvorsitzende hoffe, daß es ihm gelinge, die CSU im Landkreis noch weiter zu einen und das Verhältnis zwischen Stadt und Land positiv zu beeinflussen.

Er sei zuversichtlich, daß sich jetzt die gesamte Landkreis-CSU "wie vorher vereinbart" hinter den gemeinsamen Kandidaten stellen werde. Mit Querschüssen rechne er eher nicht, schließlich seien bei dem einstimmigen Beschluß in der Vorstandssitzung am Freitagabend Mitglieder aus praktisch allen Gemeinden vertreten gewesen: "Das waren nicht nur Lippenbekenntnisse!".

Und außerdem, so Füracker, könne er sich nicht vorstellen, daß jemand im Landkreis die Verantwortung für das Scheitern des gemeinsam aufgestellten Kandidaten übernehmen wolle.
18.06.05
Neumarkt: Karl will nach Berlin !
Telefon Redaktion


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