"Stadion-Dach funktioniert"

NEUMARKT. Die Baufirma Bögl weist den "Schwarzen Peter" bei Problemen mit dem Dach der Frankfurter Commerzbank-Arena zurück.

Wie ausführlich berichtet hatte es in Frankfurt Ärger gegeben, weil bei zwei Fußballspielen Regenwasser in Sturzbächen auf den Rasen gestürzt war. Die Schuld wurde dabei dem Sengenthaler Bauunternehmen zugeschoben, das das "Cabrio-Dach" des Stadions gebaut hatte.

Am Freitag wies das Bögl-Sprecher Jürgen Kotzbauer die Vorwürfe zurück: Das Dach habe genauso wie vorgesehen funktioniert.

Wir veröffentlichen die Stellungnahme im Wortlaut:

In den letzten Tagen wurde die Funktionsfähigkeit der Dach-Konstruktion der Frankfurter Commerzbank-Arena in der Presse mehrfach in Frage gestellt. Nach Auswertung der sogenannten "Black Box" möchten wir hiermit die Gelegenheit nutzen, die Öffentlichkeit frei von emotionalen Eindrücken über die technischen Fakten zu informieren.

Das Dach der Commerzbank Arena ist so konzipiert, dass es sich auf Knopfdruck automatisch öffnen und schließen lässt. Um diesen Vorgang sicher zu starten, müssen die vorherrschenden Wetterbedingungen (Wind, Regen) für einen reibungslosen Betrieb beachtet werden. Für das Öffnen und Schließen des Daches wurden im Betriebshandbuch Grenzwerte für Witterungsbedingungen festgelegt, unter deren Einhaltung ein uneingeschränkter Betrieb gewährleistet wird.

Wird das Dach bei Regenfall geöffnet oder geschlossen, so sammelt sich während des Fahrvorgang des Daches das Regenwasser in den Falten der Dachmembrane. Dieses Wasser wird bis zum Erreichen der Endposition des Daches über dafür in der Membrane vorgesehene Abläufe auf das Spielfeld geleitet. Über Dränagen wird dann das Wasser innerhalb kürzester Zeit abgeleitet. Nachdem das Dach seine Endposition erreicht hat und durch die Spannung eine Überhöhung entsteht, wird das Wasser dann in Folge über die in der Dachkonstruktion eingebauten Regenrinne aus dem Stadion geführt.

Wird das Dach unter Regenfällen aus einer nicht ganz geschlossenen Position (wie auch am Samstag, 01.10.05 geschehen) zurückgefahren, so wird das auf dem Dach angesammelte Wasser planmäßig über die Mitte des Daches auf das Spielfeld abgeleitet.

Das in den Fernsehbeiträgen und Fotos sichtbare Abfließen von Regenwasser stellt somit keine Funktionsuntüchtigkeit oder Durchlässigkeit der Dachkonstruktion dar, sondern ist ein geplanter Prozess, große Wassermassen sicher abzuleiten.

Auch in Zukunft wird bei Öffnen oder Schließen des Daches unter Regenfällen das angefallene Wasser während der gesamten Ausspann- oder Einfahrphase planmäßig über die Abläufe auf das Spielfeld geleitet und von dort über Dränagen aus dem Stadion geführt.

Derzeit werden alle in den vergangenen Monaten in der "Black Box" registrierten Daten ausgewertet, um die Grenzwerte für den Betrieb erhöhen zu können und somit einen noch effizientere Nutzung des technisch anspruchvollen Daches zu gewährleisten.

Diese Umstellung kann umgehend erfolgen und führt somit schnell und endgültig zu der gemeinsam mit Stadt und Betreiber angestrebten Lösung.
07.10.05
Neumarkt: "Stadion-Dach funktioniert"
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