NEUMARKT. Der im Großraum Nürnberg nachgewiesene Vogelvirus ist nach Angaben des LBV im Landkreis Neumarkt noch nicht auffällig geworden.
Das sagte eine Sprecherin des Landesbundes für Vogelschutz auf Nachfrage von neumarktonline. Die mit dem "Usutu"-Virus infizierten Wildvögeln wurden im Stadtgebiet Nürnberg und im Gebiet Richtung Erlangen und Fürth entdeckt.
Dem LBV werden seit Ende Juli vermehrt tote Amseln aber auch andere Singvögel im Großraum Nürnberg gemeldet. Nun hat sich die Vermutung bestätigt, dass es sich um einen Ausbruch des Usutu-Virus handelt. Wie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mitteilt, wurde bei vier der tot gefundenen und untersuchten Wildvögel das Virus nachgewiesen. Neben zwei Amseln waren auch ein Kleiber und ein Bartkauz infiziert.
Ein Ansteckungsrisiko für Menschen und andere Tiere besteht kaum, hieß es.
Um Verbreitung und Auswirkungen dieser neuen Gefährdungsursache für Vögel zu erfassen und zu bewerten, bat der LBV um das Einsenden von toten Amseln an Virus-Experten. Die kostenlose Untersuchung nimmt das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg (BNI) vor.
Die Finder können Vögel einschicken oder beim örtlichen Veterinäramt abgeben. Die toten Tiere sollen, wie grundsätzlich alle in der Natur verendeten Tiere, am besten mit einem Handschuh angefasst werden. Leider könne man man Usutu-Infektionen von Amseln oder anderen Vogelarten weder verhindern noch behandeln.
Im Großraum Nürnberg sind dem LBV derzeit mindestens 55 tot aufgefundene Amseln und je ein toter Zaunkönig, Eichelhäher, Blaumeise und Kleiber bekannt. Aus dem Landkreis Neumarkt wurden noch keine toten Tiere gemeldet.