NEUMARKT. Die barocke Münsterkrippe von St. Johannes zeigt im Juli eine Szene, die auch in Jahreskrippen sonst nicht vorkommt.
Es geht um das „Herrschen und Dienen“. In der dargestellten Bibelszene aus dem Matthäusevangelium kam die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen, den späteren Aposteln Jakobus und Johannes, zu Jesus und bat ihn, die Söhne "in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen“ zu lassen. Jesus antwortete, dass das nicht er, sondern "sein Vater im Himmel zu entscheiden" habe.
Die barocke Münsterkrippe von St. Johannes geht auf die frühen Jahre der jesuitischen Gegenreformation im Neumarkt des 17. Jahrhunderts zurück. Daß die wiederhergestellten Figuren im vorderen Bereich des Neumarkter Münsters Szenen wie diese zeigen, komme der Intention der Jesuiten nahe, die Krippen in die Verkündigung einbezogen, "um das heilige Geschehen mit allen Sinnen hören, sehen und miterleben zu können", hieß es von den Veranwortlichen.