Geringer Rückgang

Gesamtstraftaten



Deliktsbereiche



Gewaltkriminalität



Straßenkriminalität



Diebstahlskriminalität



Vermögens- und Fälschungsdelikte



Rauschgiftkriminalität



Jugendspezifische Delikte



Die Gemeinden


Die Zahlen dieser Grafiken beziehen sich alle auf den gesamten
Landkreis Neumarkt!
(Zur Vergrößerung auf die Grafiken klicken)
NEUMARKT. Wie im gesamten Landkreis ging die Kriminalität im Einzugsgebiet der Neumarkter Polizei im letzten Jahr nur geringfügig zurück.

Das wurde bei der Vorstellung der Kriminalstatistik für den Bereich der Polizeiinspektion Neumarkt am Donnerstag deutlich. neumarktonline-Leser kennen die aktuellen Zahlen für den gesamten Landkreis bereits seit Dienstag (Bericht hier)

Die Polizeiinspektion Neumarkt betreut einen Bereich von 740 Quadratkilometern in dem rund 97.500 Einwohner leben. Etwa 3,9 Prozent sind nichtdeutsche Mitbürger. Im Jahre 2010 wurden im Inspektionsbereich 3602 Straftaten bearbeitet, was einen Rückgang um 9 Straftaten (-0,2 Prozent) bedeutet. Die Aufklärungsquote konnte gemessen mit dem Jahre 2009 auf 64,8 Prozent (+7,1 Prozent) erhöht werden.

Die Zahl der Straftaten ist in Bayern mit 49,58 Straftaten je 1000 Einwohner auf dem niedrigsten Stand seit 1992. Im Bereich der Polizeiinspektion Neumarkt beträgt die Häufigkeitszahl 37,03 Straftaten pro 1000 Einwohner. Im Bereich des Stadtgebietes Neumarkt (39 195 Einwohner) liegt diese Häufigkeitszahl bei 55,36 Straftaten pro 1000 Einwohner. Im Zehn-Jahres-Vergleich der Straftaten ist nach den Jahre 2007 (3499 Straftaten) und 2006 (3518) die Straftatenanzahl mit 3602 der drittniedrigste Wert gegeben.

Im Bereich der Gewaltkriminalität (wie Vergewaltigung, Raubdelikte, schwere und gefährliche Körperverletzungen) wurden 82 Fälle gezählt. Dies entspricht einem Rückgang um 3,5 Prozent, verglichen mit dem Jahre 2009. Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind mit 41 Fällen im Vergleich zum Vorjahr um 18 Fälle oder 78,3 Prozent gestiegen. Der sexuelle Missbrauch von Kindern wurde in 14 Fällen (4 Fälle in 2009 entspricht einem Anstieg um 250 Prozent) und die Vergewaltigung in 4 Fällen (2 Fälle in 2009) erfasst.

Die Diebstahlskriminalität hatte im Jahre 2009 noch 37,6 Prozent Anteil an der Gesamtkriminalität der Inspektion eingenommen. Dieser Anteil sank im Jahre 2010 auf 36,6 Prozent, was 1176 Fälle gegenüber von 1358 Fällen im Jahre 2009 entspricht.

Beim Diebstahl unter erschwerten Umständen (Einbrüche, Aufbrüche) sank die Fallzahl um 68 Fälle von 478 auf 410 (-14,2Prozent). Auch beim einfachen Diebstahl war ein erheblicher Rückgang um 13,0 Prozent von 880 Fälle auf 766 Fälle in 2010 zu verzeichnen.

Im Jahre 2009 wurden noch 18 Autos im Dienstbereich entwendet, diese Zahl stieg im Jahre 2010 deutlich auf 25 gestohlene Fahrzeuge.

Eine starke Polizeipräsenz und die Präventionsarbeit auf allen Ebenen, die nicht unmittelbar gemessen werden kann, zahlt sich dennoch bei der Auswertung der Kriminalstatistik aus, hieß es am Donnerstag. So ging im Jahre 2010 die Straßenkriminalität (alle Delikte, die im öffentlichen Raum anfallen) von 997 Fällen im Jahre 2009 auf 786 Fälle (-21,2 Prozent) zurück.

Dieses erfreuliche Ergebnis sei einerseits auf den Rückgang von Fahrraddiebstählen um 29,0 Prozent (von 255 auf 181 Fälle) und andererseits auf den Rückgang von Sachbeschädigungen im öffentlichen Bereich von 226 Fällen auf 184 Fälle (-18,6 Prozent) zurückzuführen. Auch die Diebstähle aus Kraftfahrzeugen, die sich in der Regel im öffentlichen Raum abspielen, ging von 101 auf 61 Fälle (-39,9 Prozent) zurück.

Zahlreiche Fahrradkontrollen durch die eingesetzten Streifen, aber auch die Codieraktionen von nahezu 600 Fahrrädern zeigen hier Wirkung. Insgesamt wurden 2010 elf Codieraktionen im Stadtgebiet Neumarkt und in den Gemeindebereichen Postbauer-Heng und Berg durchgeführt. Die Fahrradcodierungen werden auch 2011 wieder durchgeführt.

Die Rauschgiftkriminalität stellt in der Öffentlichkeit ein nicht alltägliches Delikt dar. Die Entwicklung dieser Deliktsform ist von der Entdeckung und somit von der Kontrolle durch Polizeibeamte abhängig. Im Jahre 2010 wurden 196 Delikte (179 Delikte in 2009) bearbeitet. 8 Personen wurden dabei festgenommen. Insgesamt mussten 39 Personen, 44 Wohnungen und 46 Sachen, wie Fahrzeuge, durchsucht werden.

Bei der Gesamtzahl von 3602 Straftaten konnten 2334 geklärt werden, wobei 1616 Tatverdächtige ermittelt wurden. Diese gliedern sich in 1206 männliche (74,6 Prozent) und 410 weibliche Tatverdächtige (25,4 Prozent).

Nach Personengruppen betrachtet, gliedern sich die Tatverdächtigen in 79 Kinder (4,9 Prozent), 249 Jugendlichen (15,4 Prozent), 201 Heranwachsenden (12,4 Prozent) und 1087 Erwachsenen (67,3 Prozent). Kind ist, wer bei der Tatausführung noch nicht 14 Jahre alt war, als Jugendliche werden Personen bezeichnet, die 14 aber noch nicht 18 Jahre alt sind, als Heranwachsende gelten die 18 aber noch nicht 21 Jahre alt sind und alle weiteren Personen werden als Erwachsene bezeichnet.

Bei den tatverdächtigen Kindern ist ein gleicher Anteil wie im Vorjahr 2009 vorhanden. Bei den Jugendlichen ist leichter Anstieg von 14,8 auf 15,4 Prozent zu verzeichnen, bei den Heranwachsenden ein Rückgang von 13,6 auf 12,4 Prozent und im Bereich der Erwachsenen ist ein leichter Anstieg von 66,7 auf 67,3 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen festzustellen.

Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen betrug mit 280 Personen einen Wert von 17,3 Prozent. Das erweckt allerdings einen völlig falschen Eindruck: man müsse beachten, dass Täter ohne festen Wohnsitz im Inland zu den nichtdeutschen Tatverdächtigen gerechnet werden. Vergleicht man allerdings ausländische Mitbürger, die ihren Wohnsitz im Inspektionsbereich haben, so ist keine höhere Kriminalität festzustellen. Von den 1616 ermittelten Tatverdächtigen wohnten 972 zum Zeitpunkt der Tatausführung in der Tatortgemeinde.

Kinder, Jugendliche und Heranwachsende sind mit 32,7 Prozent als ermittelte Tatverdächtige an Straftaten beteiligt, was einen überdurchschnittlichen Wert in der Oberpfalz (25,3 Prozent) bedeutet.

Bei der Begehung der Straftaten spielt oftmals auch Alkohol eine Rolle. Bei 321 Straftaten wurde bei den ermittelten Tatverdächtigen Alkoholeinfluss festgestellt (13,8 Prozent). Nimmt man zu den Straftaten noch weitere Vorfälle außerhalb des Anzeigenbereiches hinzu, so erhöht sich der Anteil auf nahezu 20 Prozent.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass ein geringer Rückgang der Kriminalität 2010 zu verzeichnen war, hieß es von der Polizei. Bei den Fahrraddiebstählen, Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum und bei den Kfz-Delikten ist ein deutlicher Rückgang feststellbar. Andererseits wird ein starker Anstieg bei den Fälschungs- und Betrugsdelikten von 454 auf 653 Fälle (+43,8 Prozent) dokumentiert. Die Hauptursache dafür liegt in einem Sammelverfahren von etwa 270 Betrugsstraftaten. Hier hatte der Betreiber eines Internetshops bei mehreren hundert Kunden den Kaufpreis für Multimediageräte erhalten, die Geräte jedoch nicht geliefert. Auch die Internetkriminalität nimmt übrigens einen immer größer werdenden Anteil an der Kriminalität ein.

Auch im Bereich der Prävention war die Polizeiinspektion Neumarkt im Jahre 2010 nicht untätig. Bei 45 Vorträgen und Unterrichten konnten etwa 2000 Teilnehmer erreicht werden. Neben der Teilnahme am Kinderbürgerfest wurden auch Info-Stände durchgeführt.

Eine enge Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft, mit Jugendbehörden und Schulen sowie der Zusammenarbeit mit dem Landratsamt und den Gemeinden ist auch im Jahre 2011 notwendig, um zum Schutze der Bürger für die öffentliche Sicherheit und Ordnung einzutreten, hieß es.
07.04.11
Neumarkt: Geringer Rückgang
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