"Aus" für Transrapid


Erst vor wenigen Wochen wurde in Nürnberg noch eifrig für den "Transrapid" getrommelt: Bögl-Aufsichtsrat Dieter Klinger, "Pro-Rapid"-Vorsitzender Dr. Reinhard Dörfler, IHK-Präsident Prof. Klaus F. Wübbenhorst, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Siemens-Repräsentant Jörn S. Sens (von rechts).
Foto:Archiv/Zwick
NEUMARKT. Das "Aus" für den Münchner Transrapid könnte auch erhebliche Auswirkungen auf die Arbeitsplatzsitution in der Region Neumarkt haben. Ein Sprecher des Konsortium-Mitglieds Bögl aus Sengenthal lehnte am Donnerstag noch jede Stellungnahme ab.

Aktualisierung

NEUMARKT. Um 11.30 Uhr teilte am Donnerstag Bundesverkehrminister Wolfgang Tiefensee in einer Pressekonferenz offiziell mit, daß das Projekt Transrapid für den Freistaat Bayern gescheitert sei.

Ministerpräsident Beckstein sagte im gleichen Pressegespräch, heute sei ein "schlechter Tag für Bayern". Er nannte das Scheitern des Projekt "bitter" für alle Beteiligten.
Die Nachricht von den erheblich gestiegenen Kosten für das Prestigeobjekt schlug auch in der Region Neumarkt ein wie eine Bombe. Man habe selbstverständlich Verständnis dafür, daß dies in Neumarkt heiß diskutiert wird, sagte am Donnerstag-Vormittag ein Sprecher der Firmengruppe Bögl auf Anfrage von neumarktonline.

Allerdings wolle man zuerst die Stellungnahme des Transrapid-Konsortiums abwarten, zu dem das Sengenthaler Unternehmen neben Firmen wie Siemens, Thyssen Krupp oder Hochtief zählt.

Am Donnerstagmorgen hatte die Süddeutsche Zeitung gemeldet, daß der Bau der Magnetschwebebahn wesentlich teurer als bisher angenommen wird. Nach den bisherigen Plänen hatte sich der Bund bereit erklärt, die Hälfte der Baukosten zu übernehmen, allerdings nicht mehr als 925 Millionen Euro.

Aktualisierung II:

NEUMARKT. Die Firma Bögl hat für Donnerstagabend noch eine Stellungnahme angekündigt.

neumarktonline wird aktuell berichten.

(Bericht hier)
Dabei war man von Baukosten in Höhe von 1,85 Milliarden Euro ausgegangen - ein Betrag, der laut "Süddeutscher Zeitung" ganz erheblich überschritten wird. Die Kosten für den Hochgeschwindigkeitszug von München zum Flughafen würden mindestens drei Milliarden betragen. Damit drohe dem Projekt das endgültige Aus.

Bögl-Sprecher Jürgen Kotzbauer bestätigte am Donnerstagmorgen auf Anfrage von neumarktonline, daß der Transrapid ein sehr wichtiges Projekt der Unternehmensgruppe sei. Auf Fragen, wie sich ein "Aus" des Transrapids auf die Zahl der Arbeitsplätze bei Bögl auswirken könnte, wollte Kotzbauer noch nicht antworten. Man werde bei Bögl zuerst die Stellungnahme des Konsortiums abwarten, hieß es.

Im Vorfeld der Transrapid-Planungen hatte Bögl mehrmals darauf hingewiesen, daß bei Realisierung des Vorhabens allein in dem Sengenthaler Unternehmen mindestens 100 neue Stellen geschaffen werden (wir berichteten).

Bei der Betriebsversammlung im Januar hatte Geschäftsführer Johann Bögl gesagt, der Transrapid würde dem Unternehmen im Sengenthaler Hauptsitz drei Jahre Kapazitätsauslastung bescheren (wir berichteten).

Am Donnerstag-Vormittag fand im Berliner Verkehrsministerium eine Krisensitzung statt, an der der bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein, Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee und Vertreter der Industrie teilnahmen.
27.03.08
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