"Kein Provinznest"
NEUMARKT. Der Unmut der Zuhörer über die langen Wartezeiten vor der Stadtratssitzung wird von CSU und FLitZ geteilt.
In seltener Einmütigkeit plädieren Vertreter der CSU und der Freien Liste Zukunft dafür, in den Stadtratssitzungen "zu bewährten Regelungen" zurückzukehren. Wie
neumarktonline noch am gleichen Abend
berichtete mußten Dutzende von Zuhörern am Montagabend 100 Minuten vor verschlossenen Türen warten, hinter denen die Stadträte nichtöffentlich tagten. Nachdem die Sitzung dann endlich für öffentlich erklärt wurde blieb nur mehr weniger als eine Stunde - denn pünktlich um 20 Uhr mußte die Sitzung beendet werden.
Schon am Dienstag-Morgen trafen die ersten Stellungnahmen von CSU und FLitZ ein. CSU-Stadtrat Dr. Heinz Sperber plädierte in einem
Leserbrief dafür, zur bewährten Regelung zurückzukehren "Eine Stadtratssitzung darf erst enden, wenn alle Tagesordnungspunkte abgearbeitet sind!" , schreibt Sperber, schließlich sind "wir eine Stadt mit 40 000 Einwohnern und kein Provinznest"
Die Wiederaufnahme bewährter Modalitäten fordert auch die FlitZ-Fraktion. So sollten Stadtratssitzungen nach Möglichkeit wieder regelmäßig jeden dritten Donnerstag im Monat stattfinden und die nichtöffentliche Sitzung der Besucher wegen erst nach der öffentlichen stattfinden.
FlitZ-Fraktionsvorsitzender Hans Walter Kopp nannte es "gelinde gesagt unhöflich, wenn man Besucher und Vertreter der Medien nahezu zwei Stunden vor der Tür warten lässt, um dann "letztlich gerade mal 45 Minuten öffentlich zu tagen". Dieser Ärger kann "bei halbwegs vernünftiger Planung durchaus vermieden werden", ergänzt Kopp. Der Fehler liegt seiner Ansicht nach hauptsächlich bei den verantwortlichen Leitern in der Verwaltung. Es dürfe nicht sein, dass die Öffentlichkeit bewusst von Sitzungen kalt ausgesperrt werde.
23.10.07
Neumarkt: "Kein Provinznest"