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"Wette" im Stadtrat
NEUMARKT. Geordnete Bahnen für Windkraft im Stadtgebiet, oder "Verhinderungsstrategie ? Im Stadtrat war man über die "Konzentrationsflächen" uneins.Schließlich gab es sogar eine in Stadtratssitzungen sonst eher unübliche Wette zwischen OB Thomas Thumann und CSU-Stadtrat Helmut Jawurek "um ein Bier". Jawurek hatte prophezeit, daß ein bereits im Bausenat behandelter Antrag einer Windkraftanlagen in der "Kräfft" durch die Ausweisung der "Konzentrationsflächen" um "mindestens zwei Jahre verzögert" werde. Der Oberbürgermeister hielt bei der - übrigens nicht rechtskräftig geschlossenen - Wette dagegen und kündigte an, das Bier (schon bald) gemeinsam mit Jawurek zu trinken.
Doch neben diesen halbspaßigen Einlagen ging es auch richtig zur Sache: Was die Verwaltung hier als Unterstützung der Ansiedlung von Windkraft auf Stadtgebiet verkaufen wolle, sei nichts anderes als Verhinderungsstrategie, sagte SPD-Fraktions-Chefin Gertrud Heßlinger. Wenn man der Aufstellung des "sachlichen Teilflächennutzungsplanes zur Konzentrationsflächendarstellung für Windkraftanlagen" zustimme, dann falle zum Beispiel "Helena wohl raus", sagte sie.
Windräder seien eine "Bereicherung für die Stadt", erklärte die SPD-Politikerin leidenschaftlich. Statt sie zu verhindern, sollte die Stadt Windräder erwerben: "Und wenn wir das selber nicht schaffen, kann es doch nicht sein, daß wir es bei anderen verhindern wollen, die es schaffen würden".
Die SPD stimme folgerichtig - zusammen mit FLitZ gegen den Beschlußvorschlag.
Die große Mehrheit der Stadträte sah allerdings durchaus die Vorteile, die eine solche "Konzentrationsfläche" biete. Schließlich sei das Landratsamt Genehmigungsbehörde und die Stadt werde bei entsprechenden Bauanträgen derzeit um nicht viel mehr als das "gemeindliche Einverständnis" gefragt.
Mit einer Konzentrationsfläche könne das Landratsamt "uns nicht überall Windradln hinstellen", erkannte UPW-Sprecher Dr. Werner Mümmler, der selbstverständlich erneuerbare Energien unterstützen wolle, aber "doch nicht ohne Maß und ohne Ziel alles vollpflastern".
Rechtsdirektor Jürgen Kohler versicherte schließlich, daß sich mit dem Aufstellungsbeschluß "überhaupt nichts" für die bereits gestellten Anträge ändere - und machte damit wohl vielen Stadträten die Zustimmung leichter.
17.04.12
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