"Deutlich friedlicher"

NEUMARKT. Der "Chinesenfasching" in Dietfurt war heuer deutlich friedlicher als in den letzten Jahre, hieß es am Freitag von der Polizei.

Dennoch waren viele Einsätze der Sicherheitskräfte erforderlich, um die Faschingsfeier für die Besucher zu einem echten Faschingsfest werden zu lassen.

Der Einsatz "Faschingszug" am Nachmittag von 14 bis etwa 16 Uhr verlief nahezu störungsfrei. Das hohe Verkehrs- und Besucheraufkommen von etwa 11.000 bis 12.000 Besucher wurde mit dem bewährten Einsatzkonzept in Zusammenarbeit der Polizei- und Feuerwehrkräfte sowie der Stadtverwaltung Dietfurt problemlos bewältigt. Verkehrsregelungs- und Absperrmaßnahmen waren Schwerpunkte.

Einige wenige Uneinsichtige, zumeist stark alkoholisiert, die Besucher und zum Teil auch Zugteilnehmer belästigten, wurden des Platzes verwiesen.

Erfreulich diszipliniert zeigten sich die vielen tausend Besucher in der Akzeptanz des seit heuer geltenden "Glasverbotes" im Innenstadtbereich und äußerten meist sogar klare Zustimmung. Soweit Getränke mitgeführt wurden, geschah dies in Kunststoff-Flaschen oder Dosen. Die Mehrzahl der in Einzelfällen angesprochenen Personen, die dennoch eine Glasflasche in Händen hatten, waren sofort einsichtig und entsorgten das Glas.

Sehr stark frequentiert war im Anschluss an die "Podiumsgaudi" der gesamte Innenstadtbereich, insbesondere der Platz vor dem Rathaus. Man feierte nun ausgelassen im Freien und Alkohol floss in Strömen. Dennoch hielt sich im weiteren Verlauf die Situation im Rahmen, schwerwiegende Auseinandersetzungen blieben aus.

Ab 16 Uhr liefen die ersten Einsätze auf, in denen "Alkoholleichen" zu versorgen waren. Insgesamt wurden im Verlauf der Nacht sechs Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren mit hohen Promillewerten aufgelesen und auf Veranlassung der Polizei von den Erziehungsberechtigten abgeholt wurden. Zwei junge Erwachsene mit "alkoholbedingter Hilflosigkeit" wurden vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht.


Die starke Präsenz von Sicherheitskräften im Innenbereich der Stadt und insbesondere die Kontrollstellen an den Zugängen dorthin, sorgten für eine deutliche Beruhigung der im Einzelfall hitzigen Gemüter und erstickte aufkommende Streitigkeiten im Keim. Kräfte des Sicherheitsdienstes gewährleisteten in Zusammenarbeit mit Beamten des Einsatzzuges Regensburg an diesen Kontrollpunkten dafür, dass mitgebrachte "Schnapsbehälter" in Rucksäcken sowie Glasflaschen nicht in die Innenstadt gelangten und zumeist sofort vor Ort freiwillig in den bereitstehenden Abfalltonnen (die mehrfach geleert werden mussten) entsorgt wurden. Die großen Verunreinigungen mittels Glasscherben wie im Vorjahr blieben aus.

Insgesamt 21 Nachtschwärmer, die dennoch und oftmals recht bewusst mit ihren Schnaps- oder Bierflaschen auf der Straße angetroffen wurden, werden mit einer Ordnungswidrigkeitenanzeige entsprechend der neuen Stadtsatzung bedacht. Angezeigt werden auch einige junge Leute, die meinten, die bereitgestellten Toilettenanlagen nicht benutzen zu müssen und lieber an Hausmauern oder Gebäudeeingänge zu pinkeln.

Ein junger Mann wurde erwischt, als er Böller vor und in einem Lokal zündete.

Insgesamt ermittelt die Polizei in sechs Fällen von Körperverletzungen, wobei es sich dabei mehrfach um Auseinandersetzungen von uneinsichtigen Alkoholisierten mit den Sicherheitsdiensten an Gasthauseingängen handelte. Sieben Leichtverletzte wurden aktenkundig.

Gegen 22 Uhr wurde ein 21jähriger Mann aufgegriffen, der seinen Geburtstag am nächsten Tag wohl mit einem Marihuana-Joint feiern wollte. Jetzt steht ihm allerdings ein Rauschgift-Strafverfahren ins Haus.

Ein 28jähriger Autofahrer aus dem Landkreis meinte gegen 1.40 Uhr seine 2,3 Promille mit seinem Auto nach Hause bringen zu müssen. Allerdings baute er am Kreisel der Griesstetter Straße einen Unfall, bei dem zumindest niemand verletzt wurde. Der Mann musste zur Blutentnahme und seinen Führerschein abgeben, sein demolierter Wagen wurde abgeschleppt.

Die Polizeiinspektion Parsberg, die vom Einsatzzug Regensburg und einer Militärpolizeistreife der US-Armee unterstützt wurde, lobte die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Dietfurt im Vorfeld, mit der Feuerwehr Dietfurt, in deren Gebäude eine logistisch in jeder Hinsicht unterstützte Polizeiwache eingerichtet werden konnte, mit dem Rettungsteam des Roten Kreuzes, das im übrigen mit insgesamt zwölf Einsätzen befasst war, sowie dem von der Stadt Dietfurt engagierten Sicherheitsdienst.
17.02.12
Neumarkt: "Deutlich friedlicher"
Telefon Redaktion


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