"Mord und Totschlag"
Um "Mord und Totschlag" geht es im November
NEUMARKT. Um "Mord und Totschlag" geht es im November bei der allmonatlichen
Ausstellung der Stadtbibliothek.
Die Welt besteht nur noch aus Mord und Totschlag, sagen die Einen. Unsinn, sagen die Anderen, es wird heute nur mehr als früher darüber berichtet. Egal, sagt die Stadtbibliothek und hat ihren Thementisch im November mit Büchern bestückt, die allen Krimifreunden angenehmes Gruseln bescheren, aber auch Hintergründe der Kriminalität beleuchten.
- "Der Regler" von Max Landorff ist ein Auftragnehmer der ganz besonderen Art: Er hilft Politikern zu einer weißen Weste, verschafft betrogenen Ehefrauen eine unabhängige Zukunft, bringt schwarze Schafe der Familie auf den richtigen Weg zurück. Alles mit psychologischem Geschick und einem Netzwerk von Informanten. Plötzlich jedoch kommt es zu zahlreichen Morden, die scheinbar eine Spur genau zu ihm legen. Jetzt wird der Regler, der so gerne Schicksal spielt, selbst zur Marionette.
- "Schweinehunde" von Lotte Hammer ist hart, aber realistisch: In einer Kopenhagener Schule werden fünf grausam verstümmelte Leichen gefunden. Als klar wird, dass die Toten pädophil veranlagt waren, kippt die Stimmung zugunsten der möglichen Mörder. Mit einem Plan hart an der Grenze der polizeilichen Legalität will Kommissar Simonsen eine weitere Eskalation verhindern. Wie Puzzleteile führen die Ermittlungen schließlich zur Lösung des Falles.
- "Schandfleck" von Mila Wolf berührt auf andere Art, basierend auf einer wahren Begebenheit: Als ihre einzige Nichte ermordet aufgefunden wird, kehrt Christine nach 20 Jahren in ihr Heimatdorf zurück. Dort muss sie erfahren, dass sich an den von Lügen und Gewalt beherrschten Strukturen nichts geändert hat. Kontinuierlich steigt die Spannung an, während die junge Frau gegen alle Widerstände Licht in das Dunkel schrecklicher Familiengeheimnisse bringt.
- In "Panik" schildert Jason Starr, wie das leidlich glückliche Leben eines wohlhabenden Psychologen schlagartig aus den Fugen gerät, als der nachts einen Einbrecher stellt und kurzerhand erschießt. Der Komplize des Opfers entkommt und schwört bittere Rache. Noch einmal versucht der Psychologe sich in Selbstjustiz – mit überaus blutigem Ausgang.
- "Die Angst ist dein größter Feind" von Heidrun Küster ist ein Sachbuch, in dem Polizistinnen von ihrem aufreibenden Berufsalltag erzählen, wie sie angesichts von Missbrauch, Selbstmord, Verwahrlosung, Gewalt, furchtbar zugerichteten Verbrechens- und Verkehrsopfern ihre Nerven bewahren müssen.
- "Amok im Kopf" lautet der Titel, unter dem der Psychologe Peter Langmann die Ergebnisse einer Langzeitstudie über zehn jugendliche Schul-Amokläufer vorstellt. Als Kern des Problems sieht er eine komplexe Mischung aus lebensweltlichen, familiären und individuellen Faktoren. Gemeinsam für alle drei Tätertypen aus seiner Sicht: Es sind männliche Jugendliche, denen Scham, Neid und das Gefühl, als Mann zu versagen, zu schaffen machen.
- Kriminalhauptkommissar Stephan Harborts Buch "Wenn Frauen morden" schildert Fälle, in denen Frauen zu Serienmördern wurden. Täterinnen sind Ehefrauen, Mütter, Krankenschwestern und Pflegerinnen. Der Zeitrahmen reicht von 1947 bis zur "Schwarzen Witwe" 2007. Auch die gesellschaftlichen Hintergründe und die Motive werden herausgearbeitet.
- "Der Totenleser" von Michael Tsokos ist kein Gruselkrimi, sondern der Bericht eines Rechtsmediziners, der täglich mit Toten zu tun hat, die auf spektakuläre Weise ums Leben gekommen sind. Der Untertitel "Neue unglaubliche Fälle aus der Rechtsmedizin" deutet an: Die geschilderten Fälle von Mord, Selbstmord oder Unfall mögen sensiblen Naturen auf den Magen schlagen, sind aber keine Fiktion, sondern bittere Realität.
- "Opferrechte bei Stalking, Gewalt- und Sexualverbrechen", ein laienverständlicher Ratgeber, geschrieben von den Juristen Ingrid Haas und Bernhard Weiner, Er erklärt die rechtlichen Grundlagen und den Ablauf eines Gerichtsverfahrens, erläutert die traumatisierenden Erfahrungen von Opfern und informiert über Täterprofile. Hilfreich sind auch die Kontaktadressen für Rat und Unterstützung.
10.11.11
Neumarkt: "Mord und Totschlag"