"Seniorenfreundliche Klinik"

NEUMARKT. Zusammen mit dem Institut für Gerontologie und Ethik der evangelischen Hochschule Nürnberg will das Klinikum Neumarkt der demographischen Entwicklung Rechnung tragen und die Ablaufprozesse vermehrt auf die Bedürfnisse von Senioren ausrichten.

Steigende Lebenserwartung bedeute auch, dass die Zahl älterer Patienten, die am Klinikum Neumarkt behandelt werden, weiter steigen wird, hieß es am Montag. Bei der Entwicklung von Demenzerkrankungen und deren Vorstufen wird ebenfalls eine Zunahme prognostiziert. Das Klinikum Neumarkt möchte darauf vorbereitet sein.

Wenn schon ein Krankenhausaufenthalt notwendig wird, soll man Aufnahmemodalitäten, Diagnostik, Therapie und die Entlassung zurück ins vertraute Umfeld so seniorengerecht wie möglich gestalten. Das helfe den Senioren und deren Angehörigen, aber auch die Ärzte und Pflegekräfte am Klinikum profitierten von einem Klinikaufenthalt mit möglichst wenig Aufregung, Missverständnissen und daraus resultierendem Stress.

Angeregt vom Ethikforum und wissenschaftlich unterstützt vom Institut für Gerontologie und Ethik der evangelischen Hochschule Nürnberg unter der Leitung von Prof. PD Barbara Städtler-Mach finden in den kommenden Wochen, jeweils am Entlassungstag, Befragungen von Patienten statt. Dabei müssen die Befragten mindestens 65 Jahre alt sein. Die Angehörigen werden in die Interviews mit eingebunden. Die wissenschaftliche Auswertung der Interviews erfolgt an der evangelischen Hochschule in Nürnberg.

Danach geht es daran, die Wünsche, Anregungen, Bedürfnisse alter Patienten soweit wie möglich in den Klinikalltag zu integrieren. Das betrifft alle im Klinikum, Ärzte, Pflegende und Funktionsbereiche. Der Kooperationsvertrag für die Untersuchung mit dem Titel: "Seniorenfreundliches Krankenhaus" konnte jetzt im Beisein von Prof. PD. Dr. Städtler-Mach, Vorstand Peter Weymayr, dem neuen Leiter Pflegedienst Bernhard Krautz, sowie Dr. Dietmar Wittek vom Ethikforum unterzeichnet werden.

Nun gehe es zunächst darum, offene, kooperationsbereite Patienten und Angehörige zu finden, die bereit sind, Rückschau zu halten und so Veränderungen für kommende Patienten einzuleiten, sagte Dr. Wittek. Die Fragebögen werden anonymisiert und in Nürnberg ausgewertet, ergänzte Prof. Städtler-Mach. Die Befragung wird von Studentinnen der evangelischen Hochschule Nürnberg gemacht. Alle Interviewer sind ausgebildete Krankenschwestern oder Altenpfleger. Die Aktion startete vor einigenim Klinikum.

Das Ethik-Forum am Klinikum wurde vor drei Jahren auf Initiative von Mitarbeitern verschiedenster Berufsgruppen aufgebaut, um den ethischen Fragestellungen bei Therapie und Behandlung in der modernen Gerätemedizin, insbesondere zur Klärung kritischer Situationen, eine Basis zu geben.
24.10.11
Neumarkt: "Seniorenfreundliche Klinik"
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