"Druck machen"
Unter dem Motto "Das ist das Mindeste! versammelten sich Gewerkschafter vor dem Neumarkter Rathaus.
NEUMARKT. Der DGB fordert bei der Mai-Kundgebung in Neumarkt gleichen Lohn auch für Leiharbeiter und einen gesetzlichen Mindestlohn.
Unter dem Motto "Das ist das Mindeste!
Faire Löhne - Gute Arbeit - Soziale Sicherheit" organisierte das DGB-Ortskartell Neumarkt auch heuer wieder eine Veranstaltung zum Tag der
Arbeit am Rathausplatz.
Hauptredner war Christian Dietl, Vorsitzender der DGB-Region Regensburg.
Eröffnet wurde die Veranstaltung durch ein Standkonzert mit der Blaskapelle
Deining.
"Jetzt gilt es Druck zu
machen, für gleichen Lohn für gleiche Arbeit, für Stamm- und Leiharbeitnehmer
in den Betrieben", so Michael Meyer, Ortskartellvorsitzender in Neumarkt.
"Fast die Hälfte der unter 30-Jährigen kennt nur noch prekäre Beschäftigung,
wie da Lebensplanung funktionieren soll, das steht in den Sternen", so Meyer.
Im Mittelpunkt stand auch die Forderung nach einer solidarisch finanzierten
Bürgerversicherung im Gesundheitssystem und in der Pflege anstelle von
Kopfpauschalen und einer einseitigen Belastung der Versicherten.
In einem gemeinsamen Aufruf plädieren die DGB-Gewerkschaften auch für einen
allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro für alle Beschäftigten.
"Dieser ist ein Muss", so Michael Meyer, "da sonst durch die ab dem 1. Mai
geltende Dienstleistungsfreizügigkeit dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet
ist".
Seit dem 1. Mai dürfen Dienstleistungen grenzübergreifend angeboten
werden. Hauptkritikpunkt der Gewerkschaft ist, dass dabei die
Arbeitsbedingungen des Herkunftslandes entscheidend sein werden.
Osteuropäische Arbeiter können so dazu gezwungen sein, in Deutschland zu
Löhnen zu arbeiten, die in Tschechien oder Polen gelten. "Diese
Konkurrenzsituation und Spaltung der Beschäftigten lässt sich nur durch einen
flächendeckenden Mindestlohn vermeiden!" sagte Meyer.
01.05.11
Neumarkt: "Druck machen"