Kein "Kavaliersdelikt"

NEUMARKT. Am Dienstag befasst sich das Gesundheitsforum am Klinikum mit dem Thema "Hepatologie: Wenn die Leberwerte erhöht sind".

Millionen von Bundesbürgern sind leberkrank, ohne etwas von ihrer Erkrankung zu ahnen. Dabei sind Leberkrankheiten kein Phänomen von Randgruppen: Sie können jeden treffen. Bei Lebererkrankungen werden Leberzellen geschädigt. Oft zeigt sich das auch im Blut: Als Zeichen der Schädigung bzw. Belastung sind die Leberwerte ständig oder häufig erhöht.

Entgegen herkömmlicher Meinung ist Alkohol bei weitem nicht die einzige Ursache von Lebererkrankungen. Lebenswichtige Funktionen wie Stoffwechsel, Verdauung und das Immunsystem sind bei chronischen Lebererkrankungen oft stark eingeschränkt. Erhöhte Leberwerte sind kein "Kavaliersdelikt", sondern häufig ein erster Hinweis auf eine Erkrankung. Wenn diese Werte erhöht sind, sollte man neben Alkohol unbedingt Virus-Erkrankungen wie Hepatitis B und C ausschließen. Auch Übergewicht, Diabetes, Eisenüberladung, Erkrankungen des Immunsystems, Medikamente und Giftstoffe im Beruf sind mögliche Ursachen und sollten im Zweifelsfall hinterfragt werden. Schließlich können auch gutartige und bösartige Tumore in der Leber zu Leberwerterhöhungen führen.

Viele Lebererkrankungen werden erst spät erkannt. Tückisch an Lebererkrankungen ist, dass die Leber kein Schmerzempfinden hat und keine Warnzeichen aussendet. Mögliche Beschwerden sind eher unspezifisch. So bleibt es häufig bei der Einstufung als Alltagsbeschwerden wie zum Beispiel "Stress" oder "chronische Erschöpfung". Achten sollte man auf ungewohnte oder neue Körpersignale.

Mit Hilfe neuer bildgebender Verfahren wie der Kontrastmittelsonografie, der Computertomografie und der Magnetresonanztomografie kann bei einer Vielzahl von Veränderungen der Leber eine Diagnose gestellt werden. Anhand von Fallbeispielen wird dies praxisnah erläutert.

Es besteht natürlich die Gelegenheit, nach den Vorträgen gezielte Fragen an die Referenten zu stellen. Das sind Dr. Thomas Ebersberger, Chefarzt der Klinik für Radiologie, Werner Kraupa, Oberarzt der Medizinischen Klinik II und Priv. Doz. Dr. med. Claus Schäfer, Chefarzt der Medizinischen Klinik II (Gastroenterologie, Onkologie).

Beginn der Veranstaltung ist am Dienstag um 18.30 Uhr im Schul- und Studienzentrum am Klinikum Neumarkt, Klägerweg 1. Der Besuch des Gesundheitsforums ist kostenlos.
13.12.10
Neumarkt: Kein "Kavaliersdelikt"
Telefon Redaktion


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