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94jähriger Zeitzeuge

NEUMARKT. Am Dienstag um 19.30 Uhr wird in der Aula des Neumarkter Landratsamtes die Reihe der "Zeitzeugengespräche" fortgesetzt.

Veranstalter sind das Evangelische Bildungswerk Neumarkt und die Familienerholungs- und Tagungsstätte Sulzbürg.

Theodor Bergmann, 94jähriger ehemaliger Professor für International Vergleichende Agrarpolitik an der Universität Hohenheim, wird unter dem Motto "Verfolgung, Flucht und Widerstand im Nationalsozialismus" über sein Leben berichten. Bergmann stammt aus einer Berliner Rabbiner-Familie. Er konnte durch Flucht nach Palästina und Aufbauarbeit im Kibbuz, Studium in der Tschechoslowakei, dann Flucht nach Schweden dem Nazi-Terror trotzen, dem viele seiner Familienangehörigen zum Opfer fielen.

Während der Kriegsjahre arbeitete er als Knecht auf einem Bauernhof und im Bergwerk in Schweden, kehrte 1946 nach Deutschland zurück, überlebte mit seiner Frau die schwierigen Nachkriegsjahre, diplomierte in den Agrarwissenschaften, dolmetschte auf Gewerkschaftskongressen, schrieb seine Doktorarbeit und viele Bücher. Große landwirtschaftliche Forschungsreisen und sein politisches Engagement als kritischer Kommunist führten und führen ihn noch heute in die ganze Welt.

Bei seinem Besuch in Sulzbürg und Neumarkt wird Professor Bergmann am Mittwoch auch am Willibald-Gluck-Gymnasium vor und mit Schulklassen sprechen.

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ISSN 1614-2853 21. Jahrgang

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