Probleme befürchtet

NEUMARKT. Als einen Verein mit positivem Ertragsergebnis und guter Liquidität in schwieriger werdenden Zeiten hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Solidaris den Caritasverband für die Diözese Eichstätt im Hinblick auf das Jahr 2008 bewertet.

Deren Vertreter Norbert Wiedermann analysierte gemeinsam mit dem Caritasrat unter Leitung der Vorsitzenden Anneliese Krautwasser die wirtschaftliche Situation des Verbandes anhand der Ergebnisse des vergangenen Jahres. Nach Wiedermanns Worten ist die finanzielle Gesamtlage des Verbandes stabil. Der Jahresabschluss des Caritas-Finanz- und Rechnungswesens sowie auch ein erstmals erstellter Lagebericht der Verbandsleitung wurden von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft. Diese erteilte das Testat in vollem Umfang ohne Einschränkungen.

Der Caritasrat, der eine Art "Aufsichtsrat" des Caritasvorstandes ist, bestätigte einstimmig den Jahresabschluss 2008. Er entlastete den Vorstand, nachdem die Wirtschaftsprüfung keine Einwände ergeben hatte.

Laut der Caritasberichte betrug der Jahresumsatz des Verbandes im Jahr 2008 rund 82,7 Millionen Euro, ohne die rechtlich selbständigen, aber vom Verband beratenen Caritas-Sozialstationen. Er lag somit um knapp 2 Millionen Euro höher als im Vorjahr. Allerdings ist nach den Angaben der Jahresüberschuss um gut eine Million Euro gesunken: von knapp 2,9 auf rund 1,8 Millionen.

Diese Entwicklung wurde bei der Sitzung "mit Sorge" betrachtet. Ein Blick auf die Einzelergebnisse zeigte, dass dieser Rückgang zum Großteil auf ein negatives Ergebnis bei den 19 Caritas-Altenheimen zurückzuführen ist: Die wiesen erstmals mit 172.000 Euro Minus ein negatives Gesamtergebnis auf und hatten im Vergleich mit dem Jahr 2007 eine Ergebnisverschlechterung von fast 900.000 Euro zu beklagen. Doch auch andere Einrichtungen erzielten weniger gute Abschlüsse als zuvor.

Als Ursachen für diese Rückgänge wurden höhere Energie- und Wasserkosten, gestiegene Personalkosten wegen einer Tarifanhebung bei gleichzeitiger Erhöhung der Mitarbeiterzahl, zu geringe Kostenerstattungen durch Kassen und öffentliche Träger sowie fallende Zinserträge für Geldanlagen genannt. Es wurde die Befürchtung geäußert, dass die Finanzkrise auch bei der Caritas zu weiteren Problemen führen kann.

Mit besonderer Sorge schauten die Caritasratsmitglieder zudem auf die seit 2006 fallenden Einnahmen bei den Caritassammlungen. Die gingen laut Statistik von 1.061.000 Euro in 2006 auf 1.027.000 in 2008 zurück. Caritasdirektor Willibald Harrer appellierte in einem Brief an die Pfarrer anlässlich der bevorstehenden Caritas-Herbstsammlung, "alle möglichen Kräfte zu mobilisieren" und Sammler zu motivieren.
pde
07.08.09
Neumarkt: Probleme befürchtet
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