"Codierungen" beginnen


Fahrraddieben soll das Leben möglichst schwer gemacht werden.
Foto: ADFC/J. Lehmkühler
NEUMARKT. Ab Donnerstag sollen schlechte Zeiten für Fahrraddiebe anbrechen: die Polizei startet ihre "Codierungs"-Aktion.

Radl-Besitzer aus dem Neumarkter Stadtgebiet können mit Fahrrad und Besitz-Nachweis ab 15 Uhr vor das Rathaus kommen. Dort erhält das Fahrrad kostenlos einen individuellen Code, der es nach einem Diebstahl erlaubt, den Ganoven zu überführen und den rechtmäßígen Besitzer zu ermitteln.

Die Aktion dauert am Donnerstag von 15 bis 19 Uhr. Sie wird am Samstag von 9 bis 13 Uhr wiederholt. Weitere Termine sind am Mittwoch, 1. Juli, von 10 bis 13 Uhr und am Freitag, 3.Juli, von 14 bis 18 Uhr. Treffpunkt ist jeweils am Carport des Rathauses an der Ecke Grünbbaumwirtsgasse.

Die Polizei weist darauf hin, daß vorerst nur Fahrräder codiert werden können, deren Eigentümer ihren Wohnsitz im Stadtbereich Neumarkt haben. Eine Ausweitung auf die Nachbargemeinden wird voraussichtlich erst im Jahre 2010 erfolgen.

Einzeltermine

NEUMARKT. Nach Abschluß der in dem nebenstehenden Bericht genannten Termine sind auch noch Einzel-Termine für die Codierung möglich.

Termine können unter Telefon 09181/4885-111 abgesprochen werden.
Natürlich muß zur Fahrradcodierung auch der entsprechende Eigentumsnachweis des Fahrrades mitgebracht werden - und auch das Fahrrad selbst. Viele telefonische Anfragen gingen in diese Richtung. Die Codieretiketten werden nicht mitgegeben, sondern vor Ort an das Fahrrad angebracht. Kosten entstehen dadurch nicht.

Die Straßenkriminalität, also alle Straftaten im öffentlichem Raum, hat sich im Bereich der Polizeiinspektion Neumarkt im Jahre 2008 deutlich erhöht. Während in den Vergleichsjahren 1999 bis 2007 im Durchschnitt 1011 Delikte jährlich festgestellt wurden, war im Jahr 2008 eine Steigerung um 14,5 Prozent auf 1158 Delikte festzustellen. Dieser deutliche Anstieg ist in erster Linie auf den Diebstahl von Fahrrädern zurückzuführen, erklärte Polizei-Chef Helmut Lukas. Früher wurden durchschnittlich jährlich 271 Fahrräder als gestohlen gemeldet. Im Jahre 2008 waren dies allerdings 345 und somit ein Anstieg um 27 Prozent

Sicherung von Fahrrädern

Die Polizeiinspektion Neumarkt bat deshalb alle Fahrradbesitzer zunächst alle Maßnahmen zu ergreifen, um einen Diebstahl des Fahrrades zu verhindern. Die Sicherung mit einem geeigneten Schloss ist die erste Voraussetzung den Dieben das Leben schwer zu machen.

Fahrräder werden oftmals im öffentlichen Raum ungesichert abgestellt, was für den Dieb nahezu "einladend" wirkt. Aber auch das Abstellen von Fahrrädern auf Privatgrundstücken oder in Garagen, die offengehalten werden, führt häufig dazu, dass Täter der Versuchung nicht widerstehen können. Selbst bei eingezäunten Grundstücken ist es für den Dieb relativ einfach, ein nicht versperrtes Rad zu entwenden, hieß es.

Hier kann der Eigentümer des Fahrrades durch Sicherungsmaßnahmen dazu beitragen, dass sein Eigentum an Ort und Stelle bleibt. Die örtlichen Fahrradhändler können Fahrradbesitzer zu Sicherungsmaßnahmen beraten und bieten auch geeignete Schlösser an.

Fahrradbeschreibung aufbewahren

Oftmals wird ein Fahrrad nach dem Diebstahl nur kurze Zeit oder sogar nur einmal benutzt, um anschließend in einem Bach oder in einem Gebüsch zu verschwinden, oder das Fahrrad wird in der Nähe des Zielortes einfach zurückgelassen.

Herrenlose Fahrräder lassen sich sehr schwer dem Besitzer zuordnen, da Eigentümer oftmals keine genaue Beschreibung des Rades abgeben oder auch andere Daten wie Rahmennummer, Verkaufsbelege und sonstige Details nicht vorweisen können. Kaufbelege sollten gut aufbewahrt werden und die Fertigung eines Fotos wäre sinnvoll. Ein ausgefüllter Fahrradpass, den es als Formular bei der Polizei gibt, ist eine wichtige Hilfe zur Identifikation des Rades.

Codierung von Fahrrädern

Gestohlene Fahrräder werden oft an gutgläubige Erwerber weiterverkauft, die sich wenig Gedanken um die Herkunft des Rades machen.

Die Polizeiinspektion Neumarkt möchte deshalb jetzt das Fahrradcodierungssystem einführen, mit dem der Eigentümer des Fahrrades schneller ermittelt werden kann, selbst dann, wenn der Diebstahl des Fahrrades noch nicht angezeigt worden ist.

Jedes Fahrrad wird an einer bestimmten Stelle mit einer gesicherten Codenummer versehen, aus der sich die jeweilige Gemeinde, Straße und Hausnummer, sowie der Eigentümer auslesen lassen. Anhand dieses Codes ist somit der Eigentümer eines Fundfahrrades einfacher zu ermitteln, ohne dass dafür aufwendige Recherchen durchgeführt werden müssen. Ebenso kann bei einer Personenkontrolle das mitgeführte Fahrrad schneller einem Eigentümer zugeordnet werden.
24.06.09
Neumarkt: "Codierungen" beginnen
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