"Wir-Bewusstsein" betont


Diakonie-Geschäftsführer Diakon Herbert Lang (l.) dankte dem
scheidenden 1. Vorsitzenden des Diakonischen Werkes Neu-
markt, Dekan Dr. Wolfgang Bub.
NEUMARKT. Für seine zehnjährige Tätigkeit als Vorsitzender des Diakonischen Werkes Neumarkt wurde Dekan Dr. Wolfgang Bub bei der Mitgliederversammlung mit einer Urkunde, unterschrieben vom bayerischen Diakonie-Präsidenten Dr. Ludwig Markert, und Geschenken geehrt.

Diakonie-Geschäftsführer Diakon Herbert Lang dankte Bub für sein Engagement im Neumarkter Diakonischen Werk und für seine uneingeschränkte Unterstützung der vielen neuen Projekte in diesem Zeitraum. Lang bedauerte zwar den Weggang des Dekans von Neumarkt, Bub werde aber als Rektor der Rummelsberger Brüderschaft und als Vorstandsvorsitzender der Rummelsberger Anstalten der Diakonie erhalten bleiben (wir berichteten).

In seinem Bericht vor der Mitgliederversammlung betonte Bub das "Wir-Bewusstsein" in der Diakonie, wo doch heutzutage "der Mensch sich selbst zuerst im Blick" habe. Ziel sei, eine diakonische Orientierung in einer Dienstgemeinschaft, die auch "das größere Ganze" sieht. Er dankte allen für das Engagement im Diakonischen Werk Neumarkt: der Geschäftsführung, dem Vorstand, dem Diakonieausschuss, allen Mitarbeitenden, dem Förderkreis und allen Unterstützern.

Rückblickend zeigte er sich erfreut über das gute Ergebnis der Firmensammlung im Oktober, die Eröffnung der Suchtberatung im Dezember, über die zahlreichen Besucher beim Tag der offenen Türe anlässlich des 40jährigen Jubiläums des Martin-Schalling-Hauses im April und über die Erweiterung der Räume des Leb-mit-Ladens durch das Entgegenkommen der Stadt Neumarkt mit der Einweihung im Juni.

Dekan Bub beklagte aber, dass die Entgelte für das evangelische Senioren- und Pflegeheim Martin-Schalling-Haus nicht die gestiegenen Kosten für Heizöl und Lebensmittel decken. Er gab der Hoffnung Ausdruck, bei den nächsten Entgeltverhandlungen eine adäquate Erhöhung zu erreichen.

Diakonie-Geschäftsführer Diakon Herbert Lang hob in seinem Bericht hervor, dass Kirche und Diakonie für sozial Schwache eintreten und sich für den Sozialstaat stark machen müsse. Dies bedeute aber sich in die Politik einzumischen, auch wenn dies nicht immer bequem sei. Im Blick auf das Martin-Schalling-Haus fehlte es an Ehrenamtliche, die das Hauspersonal entlasten könnten. Er appellierte an die Mitglieder dafür zu werben.

Außerdem dankte er den evangelischen Kirchengemeinden des Dekanatsbezirks, Firmen und Bankinstituten für die finanzielle Unterstützung der verschiedenen Einrichtungen des Diakonischen Werkes. Er verwies auch auf die "Diakoniestiftung Lebens-Wert", bei der Zustiftungen möglich seien. Aus dem Stiftungsertrag würden notwendige Anschaffungen ermöglicht.

Wie Stefan Krusche, Leiter des Diakonie-Zentrums in der Seelstraße, mitteilte, genieße das Martin-Schalling-Haus einen sehr guten Ruf. Die monatlichen Fortbildungsangebote für die Mitarbeitenden des Hauses würden gut angenommen. Für die zwei Ausbildungsplätze und die zwei Zivildienststellen gebe es, so Krusche, weniger Bewerbungen als früher.

Um ein Drittel der gestiegenen Energiekosten einzusparen, werden derzeit Gespräche mit Fachstellen für den Einbau eines Blockheizkraftwerkes geführt. Hinsichtlich der ambulanten Pflege durch die Diakonie-Sozialstation im Bereich des Landls teilte Krusche mit, dass dies nur durch eine genügende Anzahl von Patienten ermöglicht werden kann.

Elfriede Zenglein gab in ihrem Bericht Einblick in die Arbeit des Leb-mit-Ladens und informierte über die Projekte "Gebraucht? - na und!", "Der 2. Einkaufskorb - Der Kulturbeutel", "Frühstück in Gesellschaft", über die "Aktion Schultüte" und die derzeitige Zahl der Kunden. Außerdem gab sie Auskunft über ihre Tätigkeit in der kirchlich allgemeinen sozialen Beratung (KASA) und der Beratung für pflegende Angehörige sowie über die Fortbildungsangebote für Ehrenamtliche.

Im Sozialpsychiatrischen Dienst waren in der Beratung im letzten Jahr, so Maria Eder-Poll, 323 Klienten, 95 Angehörige und 43 Personen in der Krisenintervention. Davon waren elf Prozent über 60 Jahre alt. Der Kontakt wurde durch Eigeninitiative, durch Angehörige oder Bekannte, durch Nervenärzte oder psychiatrische Kliniken hergestellt. Die psychischen Probleme liegen zum Teil im Familienbereich, sind Depressionen, Angstzustände, Suizidgefährdung, Psychosen, Schizophrenie, Sucht oder Schwierigkeiten im Berufsleben. Durch die Anstellung einer halben Fachkraft konnten Außensprechstunden im Berchinger und Parsberger Rathaus eingerichtet werden.

Die Suchtberatung hat im Dezember 2007 das Diakonische Werk übernommen. Wie der Leiter Ralf Frister sagte, sei man für 130.000 Bürger im Landkreis Neumarkt zuständig und Anlaufstelle für Menschen mit Alkolhol- und Rauschgiftproblemen, Spiel- und Magersucht sowie als neues Phänomen der "schädliche PC-Gebrauch". Die Beratung ist vertraulich und kostenlos.

Am Ende der Mitgliederversammlung wurde die Jahresrechnung 2007 und der Haushalt 2008 einstimmig zur Kenntnis genommen, Vorstand, Ausschuss und Geschäftsführung entlastet.
19.07.08
Neumarkt: "Wir-Bewusstsein" betont
Telefon Redaktion


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