Begeistertes Publikum


Die "Piludu-Schmeußer-Group"

NEUMARKT. Marco Piludu, filigraner Gitarrenvirtuose von internationalem Rang und Namen, debütierte vor knapp zweieinhalb Jahren in der Kneipenbühne Oberweiling zusammen mit Stefan Schmeußer am Schlagzeug, Norbert Emminger am Tenorsax und Gunter Rissmann am Bass als "Piludu 4" und sorgte für ein Highlight in der laufenden Saison.

Wer nun glaubte, der erneute Auftritt des Quartetts am Samstag in Oberweiling - jetzt als "Piludu-Schmeußer-Group" – sei eine Neuauflage, sah sich höchst angenehm enttäuscht.

Während damals Kurt Cobain und Michael Jackson als Komponisten ebenso mit von der Partie waren wie Marlene Dietrich, Connie Francis und Elvis Presley, konnte das ungemein gereifte Ensemble diesmal ausschließlich mit Eigenkompositionen aufwarten, deren melodischer, harmonischer und rhythmischer Reichtum ein ums andere Mal die Gehörgänge genussvoll kitzelte.

Stefan Schmeußer ist für die Jazzinteressierten unter dem Kneipenbühnen-Publikum seit geraumer Zeit ein Garant für hohe Qualität: ob bei dem Trio "common ground" oder dem Quartett "Tales" – es ist stets ein Genuss, dem sensiblen Drummer zuzuhören, dessen Kompositionen mit Ohrwurmcharakter oft höchst skurrille Titel tragen, etwa "Neuro-Linz" (in einem umwerfenden New-Orleans-Groove) oder "Der rote Fritz".

Der feinsinnige Linkshänder Piludu steht dem mit Titeln wie "Hauptsache egal" in nichts nach.

Piludu-Schmeußer - dieses musikalische Perpetuum Mobile - hat für sein modernes Mainstream-Projekt in Gunther Rissmann einen traumhaft stil- und rhythmussicheren Kontrabassisten gefunden, dessen Soli von höchster Güte sind.

Den Namen des vierten Mannes jedoch – nein, nicht Norbert Emminger, den kennt man schon als virtuosen Holzbläser! – muss man sich unbedingt merken: Stefan Schmid. Der für den verhinderten Emminger eingesprungene Tenorsaxophonist hat im zarten Alter von 24 Jahren bereits eine musikalische Reife erreicht, von der andere Musiker ihr ganzes Leben lang nur träumen. Technische Brillanz, gekoppelt mit einem unvergleichlich lyrischen Ton dürften dem unlängst als Stipendiat in die Yehudi Menuhin Stiftung aufgenommen Island-Deutschen alle Türen zu einer internationalen Karriere öffnen.

Das merkte auch ein begeistert aufmerksam zuhörendes Publikum und wurde im Zugabenteil mit "Love me tender" und "Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh’n" reich belohnt.
20.04.08
Neumarkt: Begeistertes Publikum
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