"Wichtiger Beitrag"
Das KfH-Nierenzentrum in Neumarkt feierte am Mittwoch seinen 20. Geburtstag.
Fotos: Susanne Weigl
Langjährige Dialysepatienten, die teilweise schon seit den 70er
Jahren therapiert werden, erhielten von Dr. Josef Wopperer
(rechts) Blumen.
Ungezwungene Atmosphäre nach den Festreden.
NEUMARKT. Grund zum Feiern gab es im KfH-Nierenzentrum Neumarkt am Mittwoch-Nachmittag: Vor 20 Jahren,
im Oktober 1987, nahm die ambulante Dialyseeinrichtung in der Dr.-Kurz-
Straße ihren Betrieb auf und leistet seitdem einen wichtigen Beitrag zur
wohnortnahen Versorgung chronisch nierenkranker Patienten in Neumarkt
und Umgebung.
Im KfH-Nierenzentrum Neumarkt werden Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen
in enger Kooperation mit dem Klinikum Neumarkt sowie den niedergelassen
Ärzten der Region behandelt. Neben der Dialysebehandlung ist
die nephrologische Sprechstunde wichtiger Bestandteil im Leistungsspektrum
des KfH-Nierenzentrums.
Hier wird neben der Diagnostik und Therapie chronischer
Nierenerkrankungen auch die Versorgung der Patienten vor und nach
einer Transplantation angeboten. Darüber hinaus wird angestrebt, durch eine
verstärkte fachübergreifende Zusammenarbeit zum Beispiel mit Diabetologen, Urologen,
Hausärzten und Ernährungsberatern auch zur Verbesserung der präventivmedizinischen
Versorgung der Bevölkerung beizutragen. "Nur so ist erreichbar,
dass künftig weniger Menschen als bisher infolge ihrer Nieren-, Hochdruckoder
Diabeteserkrankung am Ende der Dialyse bedürfen", so die leitenden Ärzte
des KfH-Nierenzentrums, Dr. med. Josef Wopperer und Dr. med. Helmut
Müller.
Knapp 11.000 Menschen sind in Bayern wegen chronischen Nierenversagens
auf die Hämo- oder Peritonealdialyse angewiesen – rund 70.000 Dialysepatienten
leben insgesamt in Deutschland. "Hauptursachen des chronischen Nierenversagens
sind Diabetes und Bluthochdruck. Das rechtzeitige Erkennen einer
Nierenfunktionsstörung und deren gezielte Behandlung können das chronische
Nierenversagen und nachfolgend häufig die Dialysepflichtigkeit verhindern oder
zumindest über Jahre hinauszögern", wissen die Nephrologen Dr. med. Josef
Wopperer und Dr. med. Helmut Müller.
Aus Anlass des Jubiläums überbrachten am Mittwoch im Rahmen einer
Feierstunde Landrat Albert Löhner, Dr. med. Ekkehard Geist, Ärztlicher Leiter
des mit dem KfH-Nierenzentrum kooperierenden Klinikums Neumarkt, Dr. Jürgen
Gruber, Vorsitzender des ärztlichen Kreisverbandes Neumarkt sowie Dr.
Bernd Peschke, Mitglied im Vorstand des KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation
e.V., Neu-Isenburg und Prof. Dr. Kai-Uwe Eckardt, Direktor
der Medizinischen Klinik 4 der Universität Erlangen/Nürnberg, ihre Grußworte.
Die Entwicklung der Nephrologie in Neumarkt in den vergangenen 20 Jahren
stellte Dr. Rolf Pilgrim, ehemaliger Chefarzt und ärztlicher Direktor des Klinikums
Neumarkt sowie ehemaliger ärztlicher Leiter des KfH-Nierenzentrums
Neumarkt in seinem Festvortrag dar, und Prof. Dr. med. Wilhelm Schoeppe,
ehemaliger Vorstandsvorsitzender des KfH, skizzierte die Entstehung und Entwicklung
des KfH. Im Anschluss an die Feierstunde beschäftigte sich eine Fortbildungsveranstaltung
für Ärzte mit dem Thema "Dialyse im Alter".
Das KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. war 1969 Wegbereiter
einer flächendeckenden Dialyseversorgung in Deutschland. Die gemeinnützige
Körperschaft betreibt heute bundesweit mehr als 200 ärztlich geleitete
Einrichtungen, 67 davon in Bayern.
21.11.07
Neumarkt: "Wichtiger Beitrag"