Umsatz und Gewinn erhöht

Foto:Pfleiderer
NEUMARKT. Die Pfleiderer AG blieb auch im dritten Quartal auf profitablem Wachstumskurs, hieß es am Mittwoch in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Insgesamt stieg der Konzernumsatz aufgrund der sehr guten Entwicklung in West- und Osteuropa in den ersten neun Monaten 2007 um 28,7 Prozent auf 1.340,9 (1.041,5) Millionen Euro. Der international führende Holzwerkstoffhersteller steigerte den Auslandsanteil am Konzernumsatz von 67,2 Prozent auf 70,6 Prozent. Die im ersten Quartal erworbene Pergo AB, Stockholm, wird seit März 2007 im Konzernabschluss konsolidiert.

"Pfleiderer hat seinen profitablen Wachstumskurs im dritten Quartal 2007 fortgesetzt. Insbesondere in West- und Osteuropa haben wir unser Geschäft kräftig ausbauen können. Dieses Wachstum hat die Auswirkungen des schwächeren Nordamerikageschäfts deutlich überkompensiert. Wir sehen uns damit auf gutem Wege, unsere Jahresziele zu erreichen und erneut ein Rekordergebnis auszuweisen", kommentiert der Vorstandsvorsitzende der Pfleiderer AG, Hans H. Overdiek, die Geschäftsentwicklung des Konzerns.

Operative Ertragslage deutlich verbessert

Die gute Volumenentwicklung schlug sich in Verbindung mit der aktiven Preispolitik von Pfleiderer positiv in der Ertragslage nieder. Hinzu kamen Effekte aus bereits umgesetzten Effizienzsteigerungsmaßnahmen.

Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich im Neunmonatszeitraum deutlich um 27,4 Prozent auf 183,9 (144,3) Millionen Euro, die EBITDA-Marge belief sich auf 13,7 (13,9) Prozent. Der kräftige Gewinnanstieg wurde erzielt, obwohl die Marktbedingungen in Nordamerika schwierig blieben und Einmalaufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen von 9,7 Millionen Euro anfielen. Das normalisierte EBITDA (bereinigt um Einmalkosten) stieg um 33,5 Prozent auf 192,6 Millionen Euro, die EBITDA-Marge auf 14,4 Prozent. Das Betriebsergebnis EBIT legte in den ersten drei Quartalen um 15,3 Prozent auf 102,7 (89,1) Millionen Euro zu. Der im Vergleich zum EBITDA geringere Zuwachs ist im Wesentlichen auf erhöhte Vertriebskosten von Pergo in den USA zurückzuführen, die dort für zusätzliche Marketingmaßnahmen aufgewendet wurden.

Nach Berücksichtigung des Finanzergebnisses, das in den ersten neun Monaten mit -34,1 Millionen Euro in etwa auf dem Vorjahresniveau von -34,8 Millionen Euro lag, ergab sich ein um 26,6 Prozent höheres Ergebnis der fortzuführenden Aktivitäten vor Steuern von 68,5 (54,1) Millionen Euro. Nach Ertragssteuern verblieben 48,1 (38,2) Millionen Euro. Das Ergebnis der fortzuführenden Aktivitäten je Aktie verbesserte sich von 0,52 Euro auf 0,57 Euro, wobei die durchschnittliche Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien 52,8 Millionen betrug nach 49,7 Millionen im Vorjahr.

Hohe Finanzkraft und solide Bilanz

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit stieg in den ersten drei Quartalen 2007 ebenfalls kräftig um 56,8 Prozent auf 109,9 (70,1) Millionen Euro, was die Finanzkraft des Pfleiderer Konzerns unterstreicht. Die Konzernbilanzsumme nahm gegenüber dem Jahresende 2006 um 40,0 Prozent auf 1.922,2 (1.372,7) Millionen Euro zu. Diese kräftige Ausweitung ist in erster Linie auf die erstmalige Konsolidierung der Pergo AB zurückzuführen. Zur Finanzierung dieses Unternehmenserwerbs wurde im April 2007 eine Hybridanleihe über 275 Millionen Euro platziert.

Aufgrund ihrer Struktur wird diese Anleihe gemäß den internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen (IFRS) als Bestandteil des Eigenkapitals behandelt, das dadurch von 542,3 Millionen Euro auf 773,1 Millionen Euro anstieg. Damit lag die Eigenkapitalquote wieder bei 40,2 Prozent (Vorjahr 37,0 Prozent); Ende März nach dem Pergo-Erwerb war die Quote vorübergehend auf 29,1 Prozent zurückgegangen. Die Nettoverschuldung belief sich am 30. September 2007 auf 676,6 Millionen Euro gegenüber 787,3 Millionen Euro am 31. März. Das Verhältnis von Nettoverschuldung zu Eigenkapital (Gearing) ging von 1,44 auf 0,88 zurück.

In Westeuropa weiter auf Expansionskurs

In der Region Westeuropa konnte Pfleiderer das hohe Wachstumstempo fortsetzen. Der Segmentumsatz kletterte in den ersten neun Monaten 2007 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 29,1 Prozent auf 741,9 (574,8) Millionen Euro. In allen Produktbereichen wurden die geplanten Absatzmengen erreicht oder sogar übertroffen. Auch die europäischen Geschäftsaktivitäten von Pergo entwickelten sich in vollem Umfang gemäß den Erwartungen und trugen 76,8 Millionen Euro zum Umsatz bei. Der erfreuliche Geschäftsverlauf unterstreicht die starke Marktstellung von Pfleiderer, die im Jahresverlauf weiter ausgebaut wurde, hieß es. Dies schlug sich auch im EBITDA nieder, das sich um 61,0 Prozent auf 115,9 (72,0) Millionen Euro überproportional zum Umsatz verbesserte. Die EBITDA-Marge lag bei 15,6 Prozent gegenüber 12,5 Prozent im Vorjahr.

Region Osteuropa voll im Plan

In Osteuropa hat sich die gute Absatzentwicklung fortgesetzt. Der Umsatz der Region Osteuropa erhöhte sich in den ersten drei Quartalen um 35,8 Prozent auf 280,7 (206,7) Millionen Euro. Um die großen Expansionschancen in Osteuropa zu nutzen, baut Pfleiderer systematisch die eigenen Kapazitäten aus. Zur Jahresmitte 2007 nahm das hochmoderne Werk für mitteldichte Faserplatten (MDF) im polnischen Grajewo seinen Schichtbetrieb auf. Ende 2006 war im russischen Novgorod ein Spanplattenwerk eingeweiht worden. Im dritten Quartal wurde dieses Werk aufgrund der guten Nachfrage in den Rohspan- und Beschichtungskapazitäten ausgebaut, was zu etwa vierwöchigem Stillstand und Einmalaufwendungen führte. Hinzu kamen die Anlaufkosten für die neue polnische MDF-Fertigungsstätte. In der Folge ging die EBITDA- Marge zwar leicht von 19,7 Prozent auf 18,3 Prozent zurück, in absoluten Größen nahm das EBITDA trotzdem um 26,0 Prozent auf 51,3 (40,7) Millionen Euro zu.

Schwieriges Marktumfeld in Nordamerika

In Nordamerika hielt die Konsumschwäche, die auch den Absatz von Laminatfußböden und Holzwerkstoffen betraf, weiter an. Pfleiderer konnte sich diesem schwierigen Umfeld nicht entziehen. Unter Einbeziehung der Pergo-Aktivitäten seit März wurde in den ersten neun Monaten 2007 im Vergleich zum Vorjahr dennoch ein höheres Geschäftsvolumen von 334,3 (273,5) Millionen Euro erzielt. Mit der Übernahme von Pergo stärkte Pfleiderer seine strategische Position in Nordamerika erheblich. Dem Unternehmen ist es trotz schwieriger Branchenbedingungen gelungen, den Absatz zu stabilisieren und damit seinen Anteil am nordamerikanischen Laminatfußbodenmarkt von anfänglich 15 Prozent auf 20 Prozent zu steigern.

Über die Festigung der strategischen Position hinaus ergeben sich durch die Pergo-Integration beachtliche Synergien, die zu Einsparungen von über 25 Millionen Euro in 2008 und rund 30 Millionen Euro in 2009 führen werden. Die Umsetzung des entsprechenden Restrukturierungsprogramms erfordert in 2007 einmalig Aufwendungen von insgesamt circa 20 Millionen Euro, 5 Millionen Euro weniger als ursprünglich geplant. Da ein Teil dieser Kosten bereits im dritten Quartal anfiel und die aus dem schwachen Marktumfeld resultierenden Ertragseffekte verstärkte, ging das EBITDA kumuliert von 41,3 Millionen Euro auf 22,9 Millionen Euro zurück. Dies entsprach einer Marge von 6,9 Prozent gegenüber 15,1 Prozent im Vorjahr. Im Kerngeschäftsfeld Spanplatten wurde in Nordamerika jedoch erneut eine zweistellige Ergebnismarge erwirtschaftet.

"Wir sind mit der Ergebnissituation im dritten Quartal in Nordamerika sicher nicht zufrieden. Wir werden aber alle Belastungen bis zum Jahresende verkraftet haben und sind dann auch von der Kostenseite mit Uniboard und Pergo der marktführende integrierte Hersteller für Spanplatten und Laminatfußböden in Nordamerika. Aus dieser hervorragenden Wettbewerbssituation werden wir in 2008 ein deutlich besseres EBT erwirtschaften", erklärt Hans H. Overdiek im Hinblick auf die Integration von Pergo in Nordamerika und das erhebliche Potenzial an Synergien von 25 Millionen Euro allein in 2008.

Ausblick 2007 und 2008

Das starke Wachstum des Pfleiderer Konzerns sollte sich auch im Jahresendquartal und im kommenden Geschäftsjahr fortsetzen. Pfleiderer wird zudem in den kommenden Monaten an der unverändert guten europäischen Branchenkonjunktur partizipieren. Das Unternehmen rechnet damit, den Umsatz in Westeuropa - ohne Pergo - im Gesamtjahr 2007 insgesamt um rund 14 Prozent auf 890 Millionen Euro zu steigern. Für die europäischen Pergo Aktivitäten wird im Zeitraum März bis Dezember 2007 ein Umsatzbeitrag von gut 115 Millionen Euro erwartet.

In Osteuropa wird voraussichtlich ein um 33 Prozent höheres Geschäftsvolumen von circa 400 Millionen Euro erzielt. Diese Zuwächse werden die Auswirkungen des schwächeren Nordamerikageschäfts deutlich überkompensieren. Daher dürfte der Konzernumsatz 2007 wie geplant auf rund 1,9 (1,4) Mrd. Euro zunehmen. Das Ergebnis wird sich ebenfalls verbessern: Pfleiderer rechnet mit einem Konzern-EBITDA von 240 bis 250 Millionen Euro gegenüber 208,1 Millionen Euro im Vorjahr. Damit weist Pfleiderer trotz der genannten Negativeffekte auch in 2007 ein wiederum erhöhtes Ergebnis aus.

Für 2008 wird eine Fortsetzung der positiven Absatzentwicklung in West- und Osteuropa sowie eine Stabilisierung in Nordamerika prognostiziert. Der Konzernumsatz soll auf über 2,0 Milliarden Euro steigen. Im Ergebnis werden sich neben Mengeneffekten aus dem höheren Geschäftsvolumen auch die Strukturmaßnahmen in Nordamerika sowie das Sonderinvestitionsprogramm in Westeuropa positiv auswirken. Vor diesem Hintergrund rechnet Pfleiderer im kommenden Jahr mit einer Verbesserung der konzernweiten EBITDA-Marge auf über 15 Prozent.
07.11.07
Neumarkt: Umsatz und Gewinn erhöht
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