Gutschein für Kurs

NEUMARKT. Das Neumarkter Rote Kreuz verteilt am Freitag im BRK-Haus Gutscheine für Erste-Hilfe-Kurse.

Immer weniger Menschen beherrschen heutzutage das kleine Ein-mal-eins der Ersten Hilfe. Laut Statistik liegt der Erste-Hilfe-Kurs in der Regel mehr als 15 Jahre zurück. Dunkel erinnert man sich an die stabile Seitenlage. Aber wie war das mit der Wiederbelebung? Nach einer älteren Studie der Universität Würzburg, hätten zehn Prozent der Unfalltoten eine reelle Überlebenschance gehabt, wenn Unfallzeugen Erste Hilfe geleistet hätten. BRK-Landesarzt Professor Peter Sefrin musste feststellen: "Kaum einer versucht trotz der offensichtlichen Notwendigkeit, spontan helfend einzugreifen." Das BRK will dies laut Sefrin schnellstmöglich ändern.

Die Bedingungen dafür sind optimal: Das Bayerische Rote Kreuz ist bayernweit einer der größten Anbieter von Erste-Hilfe-Kursen und mit rund 86 Prozent aller Einsätze führend im Rettungsdienst. Im Landkreis Neumarkt werden jährlich über 129 Erste-Hilfe Kurse vom Roten Kreuz Neumarkt angeboten. Einen ersten konkreten Schritt zur Verbesserung der Laienhelfer-Kompetenz macht das Rote Kreuz am Freitag, 7. September, am Vortag des Internationalen Tags der Ersten Hilfe mit der Verteilung von Gutscheinen für einen Erste-Hilfe-Kurs. BRK-Kreisgeschäftsführer Klaus Zimmermann: "Die ersten 15 Personen, die am Freitag zu unserer Geschäftstelle Neumarkt, Klägerweg 9 kommen, erhalten einen Gutschein zur kostenlosen Teilnahme am Erste-Hilfe-Kurs."

Dass die Hilfe eines durch den Kurs geschulten Laien durchaus lebensrettend sein kann, geht ebenfalls aus der Studie der Würzburger Uni hervor. Danach verbessert sich in 60 Prozent aller Fälle der Zustand von Notfallpatienten, wenn bereits vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes Erste Hilfe durch Laien geleistet wurde. Notfallspezialisten wie Professor Sefrin wissen auch, dass Laien sich aus Sorge zurückhalten, "weil sie panische Angst davor haben, etwas falsch zu machen und dadurch die Lebensgefahr des Betroffenen noch zu erhöhen".

Leider sterben aber mehr Opfer durch eine unterlassene Hilfeleistung als durch eine falsche. Angst vor Bestrafung sei grundlos, es müsse in der Regel weder mit schadensersatz- noch strafrechtlichen Konsequenzen gerechnet werden, versichert der Notfallmediziner. Aus 40 Jahren Erfahrung als Notfallmediziner kann Professor Sefrin mit einer überraschenden Erkenntnis aufwarten: "Nach unseren Untersuchungen sind 70 Prozent aller Notfälle akute Erkrankungen, die innerhalb der eigenen Familie oder im Haushalt passieren und keine Unfälle." Zielgruppe der Ersten Hilfe sind deshalb vordergründig die eigenen Angehörigen.

Die aktuellen Blutspendetermine finden Sie übrigens ständig aktualisiert hier.
03.09.07
Neumarkt: Gutschein für Kurs
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