Dem Regen getrotzt

NEUMARKT. Trotz Regenwetter besichtigte die CSU-Stadtmitte bei ihrer Maiwanderung die Burgruine Wolfstein.

An Christi Himmelfahrt traf sich auch heuer wieder der CSU-Ortsverband Stadtmitte unter Vorsitz von Ulrike Rödl zu seiner traditionellen Maiwanderung. Trotz des schlechten Wetters fand sich eine beachtliche Gruppe ein, die vom Parkplatz beim Berggasthof Sammüller aus einen Spaziergang mit anschließender Besichtigung der Burgruine Wolfstein unternahm.

Bürgermeister a.D. Emil Silberhorn, der sich aktiv im Verein der Wolfsteinfreunde e.V. einbringt, erläuterte die Schätze aus längst vergangenen Zeiten und berichtete über die neusten Funde, wie auch über die Geschichte derer zu Wolfstein. "Die Ursprünge der Burg Wolfstein liegen im Dunkeln. Bereits um 1120 soll hier ein gewisser Ulrich von Wolfstein aus hochadeligem Geschlecht seinen Sitz gehabt haben, doch sichere Beweise fehlen", so Emil Silberhorn. Bewiesen ist allerdings, dass die Sulzbürg-Wolfsteiner seinerzeit zu den bedeutendsten Adelsgeschlechtern der Oberpfalz zählten. Im Laufe der Jahrhunderte gelang ihnen der Aufstieg von einfachen Ministerialen zum Reichsfürstenstand.

Der früheste bekannte Vertreter dieses Geschlechtes ist Gottfried von Sulzbürg, der erstmals 1217 urkundlich erwähnt ist. Vermutlich verfügte das Geschlecht der Sulzbürger bereits zu dieser Zeit auch über die Burg Wolfstein. Gottfrieds gleichnamiger Sohn nannte sich jedoch erstmalig "von Wolfstein" und wurde zum eigentlichen Begründer der Wolfsteiner Dynastie.

Bereits in der nächsten Generation konnten die Wolfsteiner ihren Güterbesitz erheblich vermehren. Sie verstanden es, durch Kauf und Heirat weitere Orte und Gebiete unter ihre Herrschaft zu bringen.

Auf Dauer war die Burg und Herrschaft Wolfstein jedoch nicht zu halten. Die Übermacht der Pfalzgrafen in dieser Region zwang die Wolfsteiner, sich unter die Lehenshoheit der böhmischen Krone zu begeben. Mit dem Tod Christian Albrecht von Wolfstein um 1740 erlosch das Geschlecht in männlicher Linie.

Sämtliche Güter, die die Wolfsteiner besessen hatten, gingen laut Vertrag an das Kurfürstentum Bayern über. Auf der Burg Wolfstein führte nun ein angestellter "Pfleger" die Amtsgeschäfte für den Landesfürsten. Die Burg Wolfstein verlor erheblich an Bedeutung. Der bauliche Zustand verschlechterte sich zunehmend und die Burg war dem Verfall preisgegeben.

Doch dank des Einsatzes der Wolfsteinfreunde erstrahlt die Burgruine Wolfstein heute fast wieder in altem Glanze, was zahlreiche Ausgrabungen, Renovierungsarbeiten und Funde bezeugen können.
17.05.07
Neumarkt: Dem Regen getrotzt
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