Gute Noten verteilt


Ehrenamtliche des Leb-mit-Ladens bei der Teambesprechung
NEUMARKT. Die ehrenamtlich Mitarbeitenden stellten dem Diakonischen Werk Neumarkt ein gutes Zeugnis aus.

Das geht einer empirischen Untersuchung hervor, die Manuela Ostermeier im Rahmen ihres Studiums an der Georg-Simon-Ohm-Fachschule Nürnberg im Fachbereich Sozialwesen in Zusammenarbeit mit Elfriede Zenglein von der Kirchlich Allgemeinen Sozialen Beratung (KASA) des Diakonischen Werkes Neumarkt durchführte. Dabei wurden zwei Ehrenamtlichen-Projekte untersucht: "LhedA" - Laienhelferinnen für demenzkranke und alte Menschen und ihre Angehörigen (bestehend seit 1999) und der "Leb-mit-Laden" (gegründet 2004).

Gefragt wurde nach der Motivation, Bereitschaft, nach Ideen und Zielen der Ehrenamtlichen und nach deren Zufriedenheit. Im aktiven Engagement, so die Befragten, werden alle Wünsche erfüllt. Ihre Motivation ist Anderen zu helfen, etwas für das Gemeinwohl zu tun und die freie Zeit sinnvoll zu nutzen. Unwichtig ist ihnen dabei die Vertretung der eigenen Interessen sowie das Lösen eigener Probleme.

Ganz wichtig ist den Ehrenamtlichen die Frage nach der Zufriedenheit bei der Begleitung, Unterstützung und Fortbildung durch hauptamtliche Kräfte. Laut Befragung schätzen sie die Unterstützung auf unterschiedlichsten Ebenen: von Anerkennung über fachliche, finanzielle oder psychische Unterstützung bis hin zu Fort- und Weiterbildungsangeboten, Teamsitzungen, Supervision, Aufwandsentschädigung und Versicherungsschutz.

Aufschlussreich für die KASA-Leiterin ist auch das Ergebnis hinsichtlich der zukünftigen Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen sowie für die Gewinnung neuer Kräfte. So ist der Durchschnitt der ehrenamtlich Mitarbeitenden weiblich, 59 Jahre, Hausfrau und verheiratet. Der Zusammenhang zwischen (früheren) Beruf und Ehrenamt ist nicht generell gegeben, spielt aber im Leben jedoch eine wichtige Rolle. Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung ergab, dass sich Ehrenamtliche mit durchschnittlich elf Stunden Zeitaufwand im "Leb-mit-Laden" engagieren. Ihnen sind alle zusätzlichen Angebote, wie Teamtreffen, Fort- und Weiterbildung, und der Stammtisch wichtig.

Letztendlich lassen sich aus der Befragung Konsequenzen für die hauptamtlich Mitarbeitenden hinsichtlich Professionalität, gute Rahmenbedingungen und Veränderungen zeihen. Wie die Studie zeigt, sind die Projekte aus dem Praxisalltag der Beratungsstelle entstanden. Hier sind die Schnittstellen, an denen der Bedarf für Menschen sichtbar wird und sich Defizite der sozialen Systeme zeigen.

Die Mitarbeitenden reagieren auf diese Lücken und initiieren in ihrem Rahmen Projekte, die den Menschen konkrete Hilfe leisten. Dazu bedarf es ihrer Professionalität in der Konzeptentwicklung, Begleitung und Anleitung der Ehrenamtlichen sowie gute Rahmenbedingungen. Die Laufzeit der Projekte macht außerdem deutlich, dass die Konzepte im Diakonischen Werk Neumarkt tragfähig sind. Sinnvoll erscheint es jedoch, sie an den sozialpolitischen Veränderungen anzupassen und zu optimieren. So wird z. B. festgestellt, dass vor allem Jugendliche als Ehrenamtliche nur vereinzelt tätig sind. Sollte diese Gruppe verstärkt angesprochen werden, bedarf es vielleicht neuer Projekte mit neuen inhaltlichen Schwerpunkten und Rahmenbedingungen.

Abschließend macht Manuela Ostermeier in ihrer Untersuchung deutlich, dass die ehrenamtlichen Kräfte der beiden Projekte durchgehend zufrieden sind. Sie sind den Ansprüchen gewachsen und sehen ihre Motive und Erwartungen weitgehend erfüllt. Zusammengefasst bestätigt die Studie, dass "die Richtung stimmt", denn "nichts ist motivierender als der Erfolg".
Ernst Damm
26.02.07
Neumarkt: Gute Noten verteilt
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