Vorsteuer-Gewinne verdoppelt

Pfleider kauft zu

NEUMARKT. Pfleiderer plant eine weitere Produktionsstätte für Laminatfußböden in Nordamerika.

"Wir sondieren derzeit verschiedene Alternativen", erklärte Vorstands-Specher Hans Overdiek am Dienstag in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Weitere Details nannte er nicht.

Außerdem erneuerte Overdiek die Ankündigung eines "Zukaufs in Europa". Der solle in den nächsten sechs bis zwölf Monaten erfolgen, sagte er.
NEUMARKT. Die Pfleiderer AG hat im zweiten Quartal ihre Vorsteuer-Gewinne mehr als verdoppelt. Das sogenannte EBITDA-Ergebnis liegt um 113,5 Prozent über dem Vorjahreswert liegt. Die Umsatzerlöse stiegen um 81,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Die Pfleiderer AG berichtet im abgelaufenen zweiten Quartal 2006 sowie im zugrunde liegenden Berichtszeitraum der ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres über einen sehr positiven Geschäftsverlauf. "Wir haben im ersten Halbjahr 2006 erneut unser Ergebnis kräftig gesteigert und damit neue Rekorde in Umsatz und EBITDA erzielt", sagte Hans H. Overdiek, Sprecher des Vorstands am Dienstag in Neumarkt. Der Konzern ist voll auf Kurs, um die für 2006 gesetzten Zielvorgaben zu erreichen. "Die Pfleiderer AG strebt im laufenden Geschäftsjahr bei Umsatzerlösen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro ein EBITDA in Höhe von mindestens 200 Millionen Euro an, sodass wir für 2006 die besten Ergebnisse in der Unternehmensgeschichte erwarten", bekräftigte Overdiek.

Die positiven Zahlen beeindruckten allerdings die Börse nicht nachhaltig. "Als "unspektakulär" wurden sie von Händlern bezeichnet. Die Pfleiderer-Aktie verlor bis zum Dienstag-Mittag um 0,9 Prozent auf 18,73 Euro.

Bei Umsatzerlösen in Höhe von 344,4 Millionen Euro im Zeitraum April bis Juni (+81,1 Prozent), erwirtschaftete der Konzern ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 48,4 Millionen Euro, das damit 113,5 Prozent über dem Vorjahreswert liegt.

Entsprechend deutlich stieg auch die EBITDA-Marge, die mit 14,1 Prozent izweiten Quartal 2006 um 2,2 Prozentpunkte über dem Vergleichswert des Vorjahres liegt. Insgesamt verbesserte der Konzern im ersten Halbjahr 2006 bei einem Umsatz von 679,3 Millionen Euro (+77,5 Prozent) die Profitabilität abermals deutlich. Das EBITDA stieg um 102,4 Prozent auf 90,1 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge kletterte folglich in den ersten sechs Monaten 2006 auf 13,3 Prozent (H1/05: EBITDA 44,5 Millionen Euro bei 11,6 Prozent Marge).

Die deutliche Ergebnisverbesserung im Vergleich zum Vorjahr sowie zum Vorquartal ist getrieben von einer anhaltenden und sehr positiven Geschäftsentwicklung sowohl in Westeuropa sowie in den Wachstumsmärkten Nordamerika und Osteuropa. Im Business Center Osteuropa stieg die EBITDA-Marge im Vergleich zum ersten Quartal 2006 zweiten Quartal deutlich auf 22,2 Prozent, so dass die Marge in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres auf 19,2 Prozent gesteigert werden konnte.

Das Business Center Nordamerika profitierte im abgelaufenen Quartal von den positiven Effekten der abgeschlossenen Restrukturierung im Panelbereich, die zu einer Anpassung der Kapazitäten auf der Angebotsseite sowie zu deutlich verbesserten Kostenstrukturen geführt haben. Analog stieg die EBITDA-Marge im zweiten Jahresviertel auf 14,5 Prozent.

Zusätzliche Absatzchancen, die sich durch den andauernden, explosionsbedingten Ausfall eines Mitbewerbers in Nordamerika ergeben, wurden bereits im abgelaufenen Quartal konsequent genutzt.

Vor diesem Hintergrund hat Pfleiderer in Nordamerika kurzfristig auf die veränderte Marktsituation reagiert und an einem kanadischen Standort die Produktionskapazität im Panelbereich erhöht. Für den Zeitraum Januar bis Juni 2006 stieg die EBITDA-Marge in Nordamerika, trotz investitionsbedingter Stillstände im Flooringbereich, die sich auch noch im zweiten Quartal auswirkten, bereits auf 13,4 Prozent.

Im Business Center Westeuropa konnte die EBITDA-Marge im Zeitraum April bis Juni 2006 aus dem einstelligen Bereich im vergleichbaren Vorjahreszeitraum deutlich auf 12,8 Prozent gesteigert werden. Die neu hinzugewonnenen Kunz Standorte in Deutschland weisen mit Margen oberhalb von 15 Prozent deutlich höhere Profitabilitäten aus, als die "Pfleiderer-alt"-Standorte. Aus den Benchmarkvergleichen, die in den letzten Monaten abgeschlossen werden konnten, ergibt sich für diese Standorte weiteres Ergebnisverbesserungspotenzial sowohl bei den Sach- als auch bei den Personalkosten. Bis Ende 2007 sollen auch diese Standorte die Zielmarge von 15 Prozent erreichen.

Erwartungsgemäß stieg das Eigenkapital des Pfleiderer Konzerns infolge der erfolgreichen Veräußerung der Pfleiderer track systems und dem daraus resultierenden Mittelzufluss sowie der erfolgreich platzierten Kapitalerhöhung auf 497,1 Millionen Euro (274,2 Millionen Euro im Vorquartal). Die Eigenkapitalquote im Konzern verbesserte sich damit ebenfalls signifikant und stieg auf 35,1 Prozent der Bilanzsumme zum Quartalsstichtag 30. Juni 2006. Zum Jahresende hatte dieser Wert noch bei 19,1 Prozent gelegen.

Dies unterstreiche die hervorragende Finanzbasis des Pfleiderer Konzerns. Analog sank auch die Konzernettoverschuldung zum Bilanzstichtag 30. Juni 2006 auf insgesamt 341,5 Millionen Euro (Q1/06: 651,6 Millionen Euro). Wie erwartet konnte im Zeitraum April bis Juni 2006 die Eigenkapitalbasis deutlich gestärkt und die Finanzierungsstruktur als Basis für den weiteren ertragsorientierten Ausbau des Konzerns nachhaltig verbessert werden.

Der Vorstand bekräftigt vor dem Hintergrund einer weiterhin stabilen Geschäftsentwicklung in den Holzwerkstoffmärkten in Ost- und Westeuropa sowie Nordamerika seine Zielvorgabe im Gesamtjahr 2006 Umsatzerlöse in Höhe von 1,4 Milliarden Euro und ein EBITDA in Höhe von mindestens 200 Millionen Euro erwirtschaften zu können. Dabei wird eine durchschnittliche EBITDA-Marge von 14,3 Prozent angestrebt.
08.08.06
Neumarkt: Vorsteuer-Gewinne verdoppelt
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