"Jugend braucht Ausbildung"


Stiftungsgründerin Anna Hofmann (rechts); neben ihr Sven, dem sie die Ausbildung zum Kfz-Mecha-
niker ermöglichte, zusammen mit den Verantwortlichen, die sich um den Berufsnachwuchs sorgen.
Foto: Erich Zwick
NEUMARKT. Die beispielhaften Leistungen von Anna Hofmann als Gründerin der ANNA-Stiftung fanden in der Vergangenheit höchste Anerkennung: Für ihr großes soziales Engagement und die ehrenamtliche Stiftungsarbeit wurde Anna Hofmann im Jahre 2004 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

2005 wird die ANNA-Stiftung als eine von acht Stiftungen in der Veröffentlichung "Stifter - Menschen mit Visionen" der Bertelsmann Stiftung vorgestellt. Ebenfalls im Jahr 2005 hebt Bundespräsident Horst Köhler anlässlich seiner Rede zum Jahrestag des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen die ANNA-Stiftung und ihre "schnelle Hilfe für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche" hervor.

Am Montag war die Gründerin Anna Hofmann bei Landrat Albert Löhner zu Gast, um auch in ihrer Neumarkter Heimat die Werbetrommel für ihr Engagement zu rühren. Mit eingeladen zu dem Gespräch unter dem Leitgedanken: "Jugend braucht Ausbildung - jetzt": die Vertreter von Schulen, der berufsständischen Organisationen und des Arbeitsamtes.

Dabei stellte Anna Hofmann den 17 Jahre alten Kfz-Mechaniker Sven vor, der mit Hilfe der ANNA-Stiftung seinen Traumberuf ergreifen konnte. Die Stiftung übernahm für die gesamte Lehrzeit die Hälfte der Ausbildungsvergütung und half so schnell und unbürokratisch.

Dies ist zwar nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein; denn im Landkreis Neumarkt entfällt auf zwei Ausbildungsplatz-Suchende nur eine freie Stelle, wie die Leiterin der Berufsberatung, Roswitha Ramge, ausführte. Maria Denk, die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft, nannte als eine Ursache die schlechte Ertragslage im Handwerk.

In einem ganz anderen Licht ließ der Leiter der Staatlichen Berufsschule, Oberstudiendirektor Rüdiger Cedl, die Situation erscheinen: Von den Berufsschülern seien zwei Drittel "nicht ausbildungsreif", was bedeutet, dass diese dem Lehrstellenmarkt gar nicht zur Verfügung stehen (um Mißverständnissen vorzubeugen: Sven gehörte nicht dazu)..

Diese schier hoffnungslosen Fälle - Schulabbrecher und Schüler mit sehr schlechten Abschlüssen - unterstützt die ANNA-Stiftung durch das Projekt "Rückenwind" an der Hauptschule Weinbergerstraße. Dort werden Schulabgänger professionell gecoacht.

Damit soll aber niemand aus seiner Verantwortung entlassen werden, meint Stiftungsgründerin Anna Hofmann. "Die finanzielle Brise hilft, aber man darf - wie beim Fahrrad fahren - das Treten nicht vergessen."

Und Landrat Albert Löhner vergaß in diesem Zusammenhang nicht, die Firma Pfleiderer als vorbildlichen Ausbildungsbetrieb zu rühmen, nur noch vergleichbar mit einer Ausbildung bei Siemens. Und was den Landkreis als Arbeitgeber anlangt, so konnte er ihn damit rühmen, dass er seit Jahren kontinuierlich ausbildet.
Erich Zwick
10.07.06
Neumarkt: "Jugend braucht Ausbildung"
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