"Ländlichen Raum stärken"


Landrat Albert Löhner überreicht Regierungspräsident Dr. Wolf-
gang Kunert seine Denkschrift zur Weiterentwicklung des länd-
lichen Raumes. Dahinter die Bereichsleiter der Bezirksregierung
und Landrat-Pressesprecher Michael Gottschalk.
Foto: Erich Zwick
NEUMARKT. Regierungspräsident Dr. Wolfgang Kunert und Landrat Albert Löhner haben das gleiche Ziel im Visier: die Stärkung des ländlichen Raumes.

Das hoben beide am Dienstag zum Abschluss des Informationsbesuchs der Regierung der Oberpfalz im Neumarkter Landratsamt hervor. Zum ersten Mal war ein Präsident mit allen Bereichsleitern aus der Oberpfälzer Regierungshauptstadt nach Neumarkt gekommen - nicht zur "Visitation", sondern zum Erfahrungs- und Meinungsaustausch auf gleicher Augenhöhe.

Besonders beeindruckt zeigten sich die Repräsentanten der übergeordneten Bezirksebene von zwei Baustellen: von der neuen Mensa beim Willibald-Gluck-Gymnasium und von der sanierungsbedürftigen Krankenpflegeschule. Während bei der Mensa dem Landrat die hohe Bezuschussung von allen Seiten freute, war er nicht minder von den Fördermitteln für die Pflegeschule angetan.

Und noch eine Schule stand im Mittelpunkt des Besuchs: die Berufsschule, die einen Kooperationsvertrag mit den Baufirmen vor Ort schloss, mit dem Betonbau-Fachklassen eingerichtet werden sollen. Damit soll die Ausbildungskapazität gestärkt werden und versprechen sich Regierungspräsident und Landrat weitere Impulse zur Ausbildung "wertvollen Handwerkerpotentials".

Die bevorstehende Senkung der Kreisumlage lobte Dr. Wolfgang Kunert in den höchsten Tönen. Dieser Kraftakt verdiene um so größere Aufmerksamkeit als darunter die Dienstleistungen - "Bezirk und Landkreis verstehen sich als Service-Behörden" - für die Bürger nicht zu leiden hätten. Mit einem Blick aufs Klinikum stellte der Präsident befriedigt fest, dass dieses zwischenzeitlich dank eines konsequenten Managements kostendeckend arbeite.

Dann überraschte der Landrat mit einem "pilothaften Projekt", mit dem der "typisch ländliche Raum" weiterentwickelt werden kann. Die Ideen dazu sind bereits in einer Denkschrift zusammengetragen, von welcher der Regierungspräsident gleich ein Exemplar ausgehändigt bekam. Darin werden Antworten auf die Fragen wie "Was braucht eine Gemeinde?" oder "Braucht eine intakte Gemeinde eine Schule?" gegeben. War es bisher die Infrastruktur, die oberste Priorität genoss und inzwischen weitgehend intakt ist, so wendet sich die neue Problemstellung eher der "Seele einer Gemeinde" zu. "Die Möglichkeiten des eigenen Raumes nutzen" und "das eigene Profil schärfen", waren da die Reizworte.

Da durfte natürlich auch die "Metropolregion Nürnberg" nicht fehlen, um die es nach einem Jahr Vorhandensein auf dem Papier ziemlich still geworden ist. Wenn die Stadt Neumarkt mit dem nahen Nürnberg liebäugle, sei dies durchaus legitim, meinte der Regierungspräsident, doch das flache Land müsse ein "originärer Raum bleiben, denn gerade dort gibt es ein breites bürgerschaftliches Engagement", gab Dr. Kunert zu bedenken.

Weil Albert Löhner ein leidenschaftlicher Anwalt des ländlichen Raumes sei, hätten ihm seine Kollegen das Prädikat "der Philosoph unter den Landräten" umgehängt, scherzte ein rundum zufriedener Regierungspräsident, der sich bereits auf die nächste Begegnung ("keine Visitation") in Neumarkt freut.
Erich Zwick
04.04.06
Neumarkt: "Ländlichen Raum stärken"
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