68 Prozent gingen zur Wahl

NEUMARKT. (pde) – Bei den Neuwahlen der Pfarrgemeinderäte im Bistum Eichstätt ist nur jeder fünfte Katholik ab dem 14. Lebensjahr an die Wahlurne gegangen. (neumarktonline berichtete am Sonntagabend ausführlich über die Ergebnisse).

Das vorläufige Ergebnis aufgrund der Meldungen aus 222 von 254 Pfarrgemeinden weist eine Wahlbeteiligung von 19 Prozent auf, das heißt rund 70.000 Gemeindemitglieder gingen zur Wahl. Damit ist die Wahlbeteiligung im Vergleich zu den Wahlen 2002 (27,5 Prozent), 1998 (24,5 Prozent) und 1994 (19,6 Prozent) abgesunken.

„Spitzenreiter“ bei der Wahlbeteiligung unter den Pfarrgemeinden sind nach der Pfarrei Wittesheim im Dekanat Wemding mit 69 Prozent übrigens die Pfarrei Oening (Dekanat Berching, 68 Prozent) und Pelchenhofen (Dekanat Neumarkt, 66 Prozent).

Mögliche Gründe für die geringe Wahlbeteiligung sind für den Geschäftsführer des Diözesanrates der Katholiken im Bistum Eichstätt, Richard Ulrich, der allgemeine Rückgang der Kirchenbindung und des Gottesdienstbezugs: „Ein Großteil der Katholiken, die nicht zur Kerngemeinde gehören, können mit dem Pfarrgemeinderat nur wenig anfangen. Wer Kontakt zur Pfarrgemeinde nur bei Taufe, Kommunion, Firmung und Eheschließung hat, misst der Mitverantwortung von Laien für das Gemeindeleben wenig Bedeutung bei.“ Auch war nach seiner Beobachtung die Zahl der Kandidaten rückläufig und somit die Auswahlmöglichkeit beschränkter. Zehn Pfarrgemeinden haben die Persönlichkeitswahl beantragt, weil es weniger Kandidaten gab als Pfarrgemeinderatsmitglieder zu wählen waren. Dieter Salomon, der Vorsitzende des Eichstätter Diözesanrates machte in einer ersten Reaktion noch andere Gründe aus: „Wenn in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, dass Rat nicht gewünscht wird, braucht man sich über eine sinkende Wahlbeteiligung nicht zu wundern.“

Angestiegen ist bei dieser Wahl erneut der Anteil der gewählten Frauen. Er beträgt 56,2 Prozent im Vergleich zu 54,5 Prozent bei der Wahl 2002 und 41,1 Prozent 1998. 1982 waren es lediglich 29,5 Prozent Frauen.

Die Skala der Wahlbeteiligung in den Pfarrgemeinden reicht von 4 Prozent bis knapp 70 Prozent. Das spiegelt sicher in einigen Fällen wieder, wie erfolgreich der bisherige Pfarrgemeinderat sich selbst und seine Arbeit in der Gemeinde dargestellt habe, so der Geschäftsführer des Diözesanrates, Richard Ulrich: „Nicht unbedeutsam ist auch, mit welchem Ideenreichtum die Wahlausschüsse agiert haben.“ Auch hätten die Vorbereitungstreffen im ganzen Bistum mit knapp 350 Teilnehmern eine starke Motivation erzeugt.

Die Wahlbeteiligung zeigt sehr große regionale Unterschiede. Am niedrigsten ist sie in den Großstädten (Ingolstadt: 9,1 Prozent, Nürnberg-Süd: 9,2 Prozent), am größten in den Dekanaten Eichstätt (36,7 Prozent) und Berching (34,7 Prozent).
13.03.06
Neumarkt: 68 Prozent gingen zur Wahl
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