Aus für Pöllinger Brücke ?


Die brandneuen Pläne für eine Kreisverkehr-Lösung.

NEUMARKT. Die Chancen für die umstrittene Brücke bei Pölling schwinden: OB Thumann und die UPW tendieren klar zu einer neuen Kreisverkehr-Lösung.

Nachdem in der Vergangenheit die Planungen zu der Brücke an der bisherigen Kreuzung B 8/Münchener Ring bei Pölling vor allem von der Freien Liste Zukunft (FLitZ) im Neumarkter Stadtrat entschieden abgelehnt wurde, sprachen sich nun auch die Freien Wähler klar gegen eine Brücke aus.

Bei einer UPW-Fraktionssitzung mit Oberbürgermeister Thomas Thumann wurde nach einem Fachvortrag von Martin Hollweck vom Tiefbauamt der Stadt eine Kreisverkehr-Alternative deutlich befürwortet.

Nun hofft man bei der UPW, daß die "Stadträte aller Parteien und Gruppierungen im Rathaus vernünftige Lösungen akzeptieren" und den neuen Oberbürgermeister in seinen Bestrebungen unterstützen, "die optimalen gemeinsam erarbeiteten Problemlösungen, jenseits politischer Machtspiele, zum Wohle der Neumarkter Bürger" zu finden.

Am Mittwoch hatte UPW-Fraktions-Chef Dr. Werner Mümmler seine Stadtrats- und Fraktionskollegen, OB Thomas Thumann und UPW-Pressesprecher Bernhard Lehmeier zur anstehenden Fraktionssitzung eingeladen. Straßenbauexperte Martin Hollweck informierte mit neu erarbeiteten Planunterlagen sehr detailliert zu den bestehenden Planungen und möglichen Alternativlösungen in Pölling.

Hollweck erläuterte zuerst den aktuellen Planungsstand der Brückenlösung, die nach Einarbeitung der neuesten Verkehrszählung zusätzlich mit einer Lärm- und Sichtschutzwand jetzt eine Gesamthöhe des neuen Bauwerks von 8.30 Metern haben würde.

Der integrierte Rad- und Gehweg ermögliche zwar ebenfalls ein sicheres Queren des Münchener Rings, allerdings mit einer Höhenüberwindung für Rad- und Fußgänger von etwa 6.30 Metern.

Die vorhandene Ampelanlage der jetzigen Kreuzung könne entfallen, jedoch würde bei der Einmündung der alten B 8 auf die neue Umgehung (bei Autohaus Fischer) eine neue Ampelanlage erforderlich werden - wegen des zu erwartenden Verkehrsaufkommens und des Ausschlusses der Abbiegemöglichkeit des Verkehrs aus Pölling kommend.

Durch diese neu zu errichtende Ampelanlage (bei Fischer) sei auch ein nicht unerheblicher Lärmzuwachs für das Baugebiet Maienbachbreite im Stadtteil Holzheim zu erwarten; außerdem wäre ein Abbiegeverkehr vom Umgehungsring (von Pfleiderer) in Richtung Pölling ebenfalls ausgeschlossen und könne nur über den jetzigen bereits vorhandenen Kreisverkehr angefahren werden.

Das heiße im Klartext: wenn zum Beispiel die Pöllinger Bürger aus dem angrenzenden Siedlungsgebiet am Münchener Ring in Richtung Hasenheide fahren wollen, müssen sie zuerst über die neue Brücke, dann bei der neuen Ampelanlage (bei Autohaus Fischer) links abbiegen, zu dem jetzigen Kreisverkehr zurück und anschließend wieder zur Brücke, diesmal unten durch in Richtung Pfleiderer fahren.

Spätestens hier waren sich OB Thomas Thumann und alle UPW-Stadträte einig: "Das kann nicht der Weisheit letzter Schluss gewesen sein!"

Anschließend erläuterte Martin Hollweck die Alternative eines neuen Kreisverkehrs.

Bei der brandneuen Planvorlage wurde allen Anwesenden sehr schnell deutlich, welche gravierenden verkehrstechnischen und finanziellen Vorteile ein Kreisverkehr gegenüber der Brückenüberführung bringe, hieß es nach der Sitzung.

Die Vielzahl der Vorteile beginne mit der deutlichen Lärmminderung (um etwa 40 Prozent) des immer fließenden Verkehrs ohne jeglichem Ampel-Stopp. Hier wäre auch keine neue Ampel (bei Einmündung Autohaus Fischer) erforderlich, da bei einem Kreisverkehr (hier der Stufe A) in allen Richtungen der Verkehr sofort abnehmend abfließen könne und nicht in eine Richtung gebündelt sei.

Außerdem wäre in diesem Fall auch ein deutlich geringerer Platzverbrauch und Grunderwerb um etwa 300 Quadratmeter erforderlich, der ein Planfeststellungsverfahren überflüssig machen würde. So könnte der Neubau noch in diesem Jahr zügig durchgeführt werden.

Die sichere Querung des Rings ohne Ampel wäre mit einer Rad- und Gehwegunterführung machbar und würde nur eine wesentlich angenehmere Höhendifferenz von etwa drei Metern für die Fußgänger und Radfahrer betragen.

Herausragend sei auch der Vorteil der problemlosen Anbindung der Strassen, Geh- und Radwege, sowie der landwirtschaftlich genutzten Wege in allen Richtungen.

Die Baukosten würden sich von rund 1,4 Millionen auf rund 750.000 Euro fast halbieren. Dabei wäre eine Bezuschussung in gleicher prozentualer Höhe wie bei der Brückenausführung ebenfalls machbar, hieß es. Das Straßenbauamt Regensburg würde man nach Meinung von Martin Hollweck und OB Thomas Thumann letztendlich auch von dieser Lösung überzeugen können - natürlich erst nach einem entsprechenden neuen Stadtratsbeschluss für die Kreisellösung. Diese Voraussetzung sei elementare Grundlage zur Verwirklichung des Kreisverkehrs.

Auch kann das Gewerbegebiet zwischen B 8 und Bahn mittels Kreisverkehr direkt an die Ortsumgehung problemlos angeschlossen werden, was bei einer Brücke nicht der Fall wäre.

Der wichtigste Punkt für OB Thomas Thumann und die UPW-Fraktion sei jedoch die "unstrittige größere Akzeptanz" eines Kreisverkehrs durch die Bevölkerung.


So sehen die ursprünglichen Pläne für eine Brücke bei Pölling aus.
23.02.06
Neumarkt: Aus für Pöllinger Brücke ?
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