Ansturm beim Umwelttag


Landrat Albert Löhner eröffnet den „Regionalen Umwelttag“. Buben und Mädchen der Künstlerklasse
der Erich-Kästner-Schule in Postbauer-Heng überreichen anschließend ihre „Visionstafeln“ für eine bessere Umwelt.
Fotos: Susanne Weigl

Das Wetter hat gepasst, und für Speis und Trank war gesorgt.

Mütter und Kinder bringen ihre „Visionen“ von einer besseren
Welt zu Papier

Die Spraydosen stehen bereit, aber noch keiner hat sich getraut,
das künstlerisch wertvolle „Grundmuster“ durch eine Graffiti-
Schmiererei zu zerstören.

Im Zeichen der explodierenden Spritpreise von frustrierten Auto-
fahrern bestaunt: das rapsölbetriebene Umweltauto.

Für Unterhaltung sind die „Hot House Hooters“ zuständig.

Der „Globus der guten Wünsche für die Erde“ ist schon mit An-
regungen gespickt.

Der „Hörsaal“ von „Professor Sperrmüller“ hat noch Kapazitäten
frei.
NEUMARKT. Jeder ordnungsliebende Bürger ist froh, wenn er seinen lästigen Müll auf legalem Wege los wird – am Sonntag liefen ihm aber die „Verursacher“ hinterher.

Anlaß dazu war der Regionale Umwelttag, der auf dem Wertstoffhof Blomenhof begangen wurde. Schon allein der Begriff „Wertstoffhof“ mit Betonung auf „wert“ nahm dem „Schauplatz“ das Anrüchige eines ehemaligen Abfallhügels, später ein bißchen vornehmer als „Mülldeponie“ bezeichnet.

Dieses Aschenputtel-Dasein gehört endlich der Vergangenheit an. Den Image-Wandel hat der frühere Schuttberg dem gesteigerten Umweltbewußtsein der Bürger zu verdanken, lobte Landrat Albert Löhner in seiner Begrüßung die Vernunft der Landkreisbewohner, die ihren Müll penibel genau zu 70 Prozent trennen und dafür mit den niedrigsten Müllgebühren in ganz Bayern belohnt werden.

Auf jeden Landkreisbewohner „treffen“ im Jahr 352,16 Kilo Abfall, der sich in 115 Kilo Hausmüll, 24,5 Kilo Sperrmüll, 72,7 Kilo Altpapier, 13,2 Kilo Leichtverpackungen aus dem Gelben Sack, 25,1 Kilo Altglas, 0,36 Kilo Problemmüll, 93 Kilo Gartenabfälle und 7,3 Kilo nicht verwertbare Leichtverpackungen aufschlüsselt.

Nach so viel freilich wissenswerter Theorie kam auch die unterhaltsame „Action“ nicht zu kurz. So machten die umweltbewußten Besucher von dem Angebot, ihre Träume für eine „Welt des Wandels“ sichtbar zu machen, lebhaften Gebrauch. An den „Globus der guten Wünsche für die Erde“ hefteten sie ihre eigenen Verbesserungsvorschläge für eine heile Welt, wobei die Spannweite von Banalitäten des Alltags bis zu gewaltigen Katastrophen und sinnlosen Kriegen reichte.

Wer sich über alles informieren wollte, dem reichte die Zeit kaum aus, um das gedrängte Programm vom Holzspalter bis zur Pelletheizung, vom Rapsöl-Auto bis zum Abfall-Musik-Kabarett von „Professor Sperrmüller“ zu absolvieren. Nur gut, dass auch an das leibliche Wohl mit Bratwurst und Fisch, mit Schweinebraten und Kloß und an Durstlöscher gedacht war.

Und wer genug der Umwelt am Wertstoffhof gehuldigt hatte und durch die Fülle der Eindrücke ganz übermütig wurde, konnte sich als Graffiti-Sprayer am Container straffrei seinen Frust von der Seele sprühen.
Susanne Weigl
04.09.05
Neumarkt: Ansturm beim Umwelttag
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