Da hat der Herr Kopp also mal wieder in die Tasten gehauen. Orthographisch ja durchaus nett, aber der Inhalt ist bloß noch erbärmlich.
Ein kurzer Ausflug in die Geschichte zum Verständnis:
Von 1933 bis 1945 wurden die jüdischen Bürger Deutschlands und Europas verfolgt, terrorisiert und gedemütigt, über sechs Millionen Juden fanden den Tod in den Vernichtungslagern.
Und von 1950 bis 1989 wurden die Bürger der DDR vom Ministerium für Staatssicherheit nicht nur beobachtet und ausgespitzelt, nein, die sogenannte Stasi spielte die Bürger ihres eigenen Staates auf intriganteste Weise gegeneinander aus und benutze sie für ihre verbrecherischen Zwecke. Familien, Freundschaften, zum Teil sogar ganze Dorfgemeinschaften wurden Opfer dieser Kampagnen.
Und jetzt kommt unser Herr Kopp und erdreistet sich, sich mit den Opfern dieser Verbrechen zu vergleichen! Er würde einen Judenstern tragen und sieht sich durch die Stasi-Methoden unserer Stadtverwaltung und die von Oberbürgermeister Thumann verfolgt und in seinen Bürgerrechten bedroht.
Der arme Kerl! Einem jeden seinen Drang zur Geltungssucht, aber sich auf eine Stufe mit Opfern des Dritten Reichs und der Stasi zu stellen, ist erbärmlich, billig und armselig. Oder, um's mal auf den Punkt zu bringen: Mir wird schlecht, wenn ich dieses Geschreibsel lesen muss!
Ich weiß nicht, was im Rathaus alles Schlimmes angestellt wurde, um den Herrn Kopp so auf die Palme zu bringen. Aber nichts, auch rein gar nichts, berechtigt dazu, solche Unverfrorenheiten zu verfassen und dann auch noch zu veröffentlichen.
Auf die Beschwerde an den Verfassungsschutz bin ich gespannt: Wenn er da einen ähnlichen Unsinn fabriziert, werden die Damen und Herren dort ordentlich was zu lachen haben. Aber hoffentlich erspart er's dann wenigstens uns und schickt seine Beschwerde nicht wieder an die Presse, denn an Peinlichkeiten ist's jetzt erst einmal genug.