Vordergründig mag es wie eine gute Idee aussehen, die Kinder der städtischen Bediensteten am Buß- und Bettag im G6 betreuen zu lassen. Geht man etwas tiefer, ist das Ganze wieder einmal eine außerordentlich zweifelhafte Aktion, die letztendlich auf dem Rücken der nicht privilegierten, da nicht in der Stadtverwaltung arbeitenden, Bevölkerung ausgeführt wird. Doch der allgemeine Jubel bleibt schnell im Hals stecken:
So stellt sich schon die Frage, ob die Mitarbeiter des G 6, (hier soll es sich ja um ein Jugendzentrum handeln und nicht um einen Kinderhort oder eine Ü30 Versorgungseinrichtung, geschweige denn eine steuerfrei betriebene Schwarzgastronomie) soviel freie Kapazität haben, dass sie diese zusätzliche Aufgabe so locker aus dem Handgelenk heraus bewältigen können? Welche und wie viele Jugendlichen betreuen die denn eigentlich vormittags?
Die nächste Frage, die sich stellt, ist, welches Entgelt für diese Leistung eingefordert wurde? Getränke und warme Mahlzeit? Haben das die anderen Eltern in Neumarkt auch angeboten bekommen? Ist das eingeforderte Entgelt kostendeckend?
Oder dürfen die anderen Eltern Neumarkts letztendlich die Betreuung, das Getränk und die warme Mahlzeit für die Kinder der städtischen Bediensteten zusätzlich zu den Kosten für die eigenen Kinder bezahlen? So geht die soziale Schere noch weiter auseinander, aber Hauptsache, die Akteure können sich im Licht einer vermeintlichen sozialen Wohltat sonnen.