möchte kurz zu ihrem Schreiben betr. Aussiedlung usw. Stellung nehmen.
Ich selbst bin 1933 in Altsattl, Egerland geboren und lebte da bis März 1946 zusammen mit meiner Mutter. Der Vater verstarb 1942. Meine Mutter hatte gerade mühevoll die letzte Rate einer Hypothek fürs 1938 erbaute Häusle bei der Sparkasse Elbogen eingezahlt, als ein paar paar Tage darauf nachts um 1.30 Uhr tschechische Polizei uns aus den Betten trommelte und uns des Hauses bzw. der Heimat verwies.In einer sehr kalten Märznacht begaben wir uns zum "Sammelplatz".
Möchte dies hier nicht weiter ausführen; jeder Beteiligte weiss und kennt das. Die "Aussiedlung" setzte sich in einem unendlich langen, quälenden Fussmarsch zum Bahnhof Neusattl fort. In verblombten Viehwaggons gings dann weiter. Niemand wusste, wohin. Als grosse Erlösung empfanden wir dann alle nach dem Stop in Schirnding den Anblick der Amerikaner, die uns das erste, in Dosen dargereichte Essen gaben.
Was ich eigentlich sagen will: Sie haben in allen Punkten recht! Nur noch eins: vor einiger Zeit schrieb ich an eine hiesige Zeitung einen Leserbrief. Monierte da in höflicher Form die ebenfalls gängige und häufige Formulierung: "Sie kamen in den Kriegswirren nach Bayern"... Der Druck meines Briefes wurde abgelehnt.- Aber Sie wissen selbst auch: es geschah alles ca. ein Jahr nach Kriegsende, welchen wir gottseidank überlebt hatten...zumindest viele.