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Leserbriefe

Offener Brief

Ausbildungsplätze in der Stadtverwaltung bzw.
Jugendarbeitslosigkeit in unserer Stadt (Offener Brief)


Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Thomas Thumann,

in der letzten Stadtratssitzung wurden sie zum Wirtschaftsreferenten gewählt. Es war ihr persönlicher Wunsch, bei der Bürgermeister- und Fraktionsvorsitzendenbesprechung offeriert, dieses Amt inne zu haben. In diesem Zusammenhang erlauben wir uns Ihnen einige Anregungen in Zusammenhang mit unserem Antrag vom 13.12.2005 zu unterbreiten, um der Jugendarbeitslosigkeit in unserer Stadt entgegenzuwirken. Wir haben in ähnlicher Art und Weise dem ehemaligen OB Alois Karl geschrieben und auf diese Situation zu achten, leider mit wenig Erfolg. Wir hoffen bei Ihnen mehr Gehör zu finden, bedeutet es doch auch Sicherheit und Zukunft für unsere Stadt.

Bei der Referentenbesprechung zum Haushalt 2006 wurde deutlich, dass die Neumarkter Stadtverwaltung in Teilbereichen personell überbelastet bzw. personell unterbesetzt ist. Diese Situation könnte durch die Schaffung von Ausbildungsplätzen, zwei an der Zahl, mit Sicherheit deutlich verbessert werden.
Zum Ersten könnte man dem negativen Trend in Sachen Ausbildungsplätze entgegengetreten.
Zum Zweiten mit dieser Position bei den Neumarkter Wirtschaftsbetrieben ein Signal setzen.
Unternehmen jeder Größe und jedes Fachbereiches, wobei sich die SPD-Stadtratsfraktion erlaubt in diesem Fall auch die Neumarkter Stadtverwaltung mit einzubeziehen, die bereit sind auszubilden, können langfristig nur profitieren. Die betriebliche Ausbildung ist eine zukunftsorientierte Investition.

Daher sollten wir, die Stadt Neumarkt, in Zusammenarbeit mit der Kommunalpolitik, mit gutem Beispiel vorangehen und Ausbildungsplätze im Bereich der Stadtverwaltung schaffen. Jugend bedeutet Zukunft - auch der der Stadt Neumarkt - und sollte schon allein aus diesem Grunde mit allen nur möglichen Mitteln gefördert und unterstützt werden. Keine Rolle dürfen in diesem Zusammenhang etwaige finanzielle Belastungen spielen, schon gar nicht bei der extrem guten Haushaltssituation.

Leider stellt sich auch in Neumarkt die Ausbildungs- und Beschäftigungssituation nicht all zu rosig dar. Unsere letzten Zahlen von der Agentur für Arbeit Neumarkt/Regensburg lassen befürchten, dass einiges unternommen werden muss, um diesem Trend entgegenwirken zu können.

Der Maßnahmenkatalog, um Jugendliche in Ausbildung und Arbeit zu bringen, ist umfangreich. Da gibt es außerbetriebliche Ausbildungsmaßnahmen, Trainings- und Weiterbildungsangebote, Lohnkostenzuschüsse etc. Die Träger dieser Maßnahmen sind ebenso vielfältig, wie die Angebote selbst. Damit eine Eingliederung der geförderten Jugendlichen in den ersten Arbeitsmarkt gelingen kann, ist gerade auch die Kommunalpolitik gefragt, zusammen mit verschiedenen Trägern der Jugendberufshilfe, zielgenaue und sinnvolle Konzepte zu erarbeiten.

Jugendarbeitslosigkeit gehört nach wie vor mit zu den dringlichsten zu bearbeitenden Problemen unserer Gesellschaft. Eine Steigerung erfährt diese Problematik im Hinblick auf die deutlich geringeren Ausbildungs- und Berufschancen so genannter benachteiligter junger Menschen. Benachteiligung meint hier das Zusammenspiel individueller und sozialer Benachteiligung. So bergen häufig Merkmale wie Geschlecht oder die Strukturbedingungen des Wohnortes Nachteile in sich. Schwierige familiäre Bedingungen führen u. U. zu unzulänglichen schulischen Leistungen - ohne bzw. mit schlechtem Schulabschluss laufen die betroffenen Jugendlichen jedoch Gefahr, vom Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ausgeschlossen zu werden, dies wiederum ein Weg auf das soziale Abstellgleis.

Kurzum, ein nicht enden wollender Teufelskreis. Um gerade diesen Tendenzen entgegenzuwirken, sind innerhalb der Benachteiligungsförderung, in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Programmen und Initiativen auf die Beine gestellt worden. Den Fragen zur Verwirklichung, Umsetzung, Effizienz und Kooperation auf lokaler Ebene wird bereits seit geraumer Zeit besondere Aufmerksamkeit geschenkt, um den genannten oder noch hinzu kommenden Problemen besser begegnen zu können. Die SPD-Stadtratsfraktion ist der Meinung, dass die Weiterentwicklung dieser Hilfestellungsangebote, mit offenen Augen und kritisch konstruktivem Blick beobachtet, aber auch aktiv unterstützt werden sollte.

Die SPD-Stadtratsfraktion regt zu dem gestellten Antrag an: Eine ganze Reihe von Jugendhilfe- und Jugendberufshilfemaßnahmen zielen in einem nicht unerheblichen Maße darauf ab, junge Frauen und Männer sowohl schulisch, als auch beruflich zu qualifizieren. Als mögliche Kooperationspartner, gerade auf lokaler Ebene, können Allgemeinbildende-, oder Berufsschulen, sowie Betriebe des Handwerks und der Wirtschaft als Einrichtung fungieren. Diese Formen von Zusammenarbeit werden von den verschiedenen Akteuren noch in einem zu geringen Maße als Möglichkeit betrachtet. Es wäre daher ein Schritt in die richtige Richtung, wenn hier über die Stadt die notwendigen Kontakte hergestellt werden könnten. Eine weitere Vertiefung dieser außergewöhnlichen Zusammenarbeit auf lokaler Ebene könnte über einen fest installierten Arbeitskreis Wirtschaft betrieben werden.

Die SPD-Stadtratsfraktion regt bei Herrn Oberbürgermeister Thomas Thumann und der Stadtverwaltung an, eine Stadtratssitzung einzuberufen, die sich allein mit dem Thema Wirtschaftspolitik in der Stadt Neumarkt beschäftigt. Es muss unsere gemeinsame Aufgabe und Ziel sein, unserer Jugend eine angemessene Zukunft zu bieten. Dahingehend, so bittet die SPD-Stadtratsfraktion sollten alle Fraktionen im Rat ihr Streben ausrichten.

Wir würden uns freuen, wenn man unserem Antrag und unserer Anregung Rechnung tragen würde.

Mit freundlichen Grüssen

Für die SPD-Stadtratsfraktion
Lothar Braun
Stadtrat, 9.1.06

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