Mann niedergeschossen !
Deggendorf. Ein Sondereinsatzkommando aus Nürnberg hat in der Nacht auf Mittwoch einen Großeinsatz der Polizei in Deggendorf mit dem Sturm auf eine Wohnung beendet. Zuvor hatte ein Unbekannter aus einer Wohnung im I. Obergeschoss auf eine Personengruppe auf der Straße geschossen und dabei einen Mann am Bein schwer verletzt.
Polizeidirektion Straubing und die vor Ort zuständige Polizeiinspektion Deggendorf zogen nach Bekanntwerden des Sachverhaltes sofort starke Einsatzkräfte zusammen.
Gegen 21 Uhr wurde der Deggendorfer Polizeiinspektion mitgeteilt, dass in der Hafenstraße geschossen wurde. Sofort wurden sowohl zivile wie auch uniformierte Einsatzkräfte zum Geschehensort geschickt und gleichzeitig durch die Einsatzzentrale der Polizeidirektion Straubing Verstärkungskräfte zusammengezogen. Eine zuerst am Tatort eintreffende zivile Streifenbesatzung traf auf eine Personengruppe, wobei ein 26-jähriger Mann - osteuropäischer Spätaussiedler - mit einer Schussverletzung am Bein auf der Straße lag. Ein bereits alarmierter Notarzt brachte den Mann ins Klinikum Deggendorf, wo er notoperiert wurde, er hatte einen Oberschenkelsteckschuss. Die eintreffenden Einsatzkräfte räumten sofort die Straße vor dem Gebäude, aus dem die Schüsse vermutet wurden. Das Gebäude wurde durch Polizeikräfte umstellt.
Durch die Polizeieinsatzleitung wurde ein Sondereinsatzkommando aus Nürnberg angefordert. Die Beamten der Spezialeinheit konnten gegen Mitternacht die Wohnung, die im ersten Obergeschoss eines Gebäudes mit Geschäftsräumen im Erdgeschoss war, öffnen und eindringen. In einem Raum konnten zwei Männer festgenommen und abgeführt werden. Es handelte sich bei den beiden um einen 28-jährigen Spätaussiedler aus Osteuropa und einen 30-jährigen Russen, die zuvor mit dem verletzten Mann in der Personengruppe in Streit geraten waren. In der Wohnung konnte die Tatwaffe, ein Revolver, versteckt sichergestellt werden. Die beiden Männer wurden bei ihrer Festnahme nicht verletzt. Auch von den eingesetzten Polizeibeamten wurde niemand verletzt. Insgesamt setzte die Polizeidirektion Straubing fast 50 Beamtinnen und Beamte zur Bereinigung der Lage ein.
Noch in der Nacht nahmen auch Beamte der Deggendorfer Kriminalpolizei ihre Arbeit vor Ort auf und führten zahlreiche Vernehmungen von Zeugen durch. Derzeit stellt sich der Ermittlungsstand so dar, dass es wohl zwischen den Männern in der Wohnung und der Personengruppe auf der Straße vor den Schüssen zu einem Streit gekommen war. Die Hintergründe der Auseinandersetzung sind derzeit Gegenstand der kriminalpolizeilichen und staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft Deggendorf hat gegen den 30-jährigen Schützen inzwischen Haftbefehlsantrag gestellt; über diesen wird am Nachmittag entschieden werden
04.05.05
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