NEUMARKT. Bei der Halbzeitbewertung der "Gemeinsamen Agrarpolitik" wurde unter der Leitung von Berichterstatter Albert Deß eine Einigung erzielt.
Unter seiner Leitung handelten Vertreter des Europäischen Parlaments, der EU-Kommission und der Mitgliedstaaten im sogenannten Omnibus-Verfahren einen Kompromiss aus.
"Wir haben ein gutes Ergebnis für unsere Landwirte erreicht. Mit der Einigung wird die Agrarpolitik praxisgerechter und einfacher", sagte Deß. Besonders freue es ihn, dass es gelungen sei, die Möglichkeit zu mehr Biodiversität zu schaffen. So könnten in Zukunft im Rahmen des Greenings Elefantengras, Durchwachsende Silphie und Honigpflanzen angebaut werden. Zudem wurde bei Eiweißpflanzen der Gewichtungsfaktor von 0,7 auf 1,0 angehoben, sagte der agrarpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament.
Bei der Halbzeitbewertung sollen strukturelle Vereinfachungsvorschläge umgesetzt und eine praxisgerechtere Anwendung der GAP erreicht werden. Erweitert wurde das Instrument des Risikomanagements. Es wurde den Bedürfnissen der Landwirte strukturell angepasst. Die Krisenreserve wird mit Blick auf effizienteres und zeitgerechtes Eingreifen umgestaltet. Die Definition "aktiver Landwirt" soll wesentlich vereinfacht werden.
Einen Durchbruch gibt es auch beim Thema Dauergrünland. Nach dem für Deß "unverständlichen Urteil" des EUGHs zu Dauergrünland sei es notwendig gewesen, eine Klarstellung zu erzielen, die sowohl rückwirkend gelte wie auch für die Zukunft Rechtssicherheit gebe. Erheblich verbessert wurden auch die Bedingungen für die Zusatzprämie für Junglandwirte, sie haben jetzt Anspruch auf eine Zusatzprämie für volle fünfJahre, so Deß.
"Mit diesem Beschluss ist es uns gelungen, die Position der Landwirte zu stärken und eine Vereinfachung der europäischen Agrarpolitik zu erreichen. Es ist jetzt wichtig, dass diese Vereinbarung rechtzeitig zum 1. Januar 2018 in Kraft tritt", sagte Deß.