NEUMARKT. Die geplante Diakonenweihe in Eichstätt schlägt weiter hohe Wellen: Jetzt übte der Präsident des Zentralrats der Juden heftige Kritik.
Wie ausführlich berichtet sollen am Samstag nächster Woche zwei Männer zu Diakonen geweiht werden, von denen einer aus Reichertshofen im Landkreis Neumarkt stammt. Die Kritik enzündet sich aber am zweiten jungen Mann: er wurde vor einigen Jahren nach Rassismus- und Antisemitismus-Vorwürfen aus einem Würzburger Priesterseminar geworfen.
Mehrere Bischöfe bezeichneten damals die Entgleisungen des Mannes - hier vor allem unsägliche "Juden-Witze" - als "nicht entschuldbar" und sprachen ihm die Eignung zum Priesteramt ab.
In Eichstätt wurde er aber jetzt zu Diakonen-Weihe - eine Vorstufe zum Priesteramt - zugelassen.
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, zeigte sich gegenüber der Süddeutschen Zeitung "in höchstem Maße irritiert".
Seine damaligen Befürchtungen, daß der Mann irgendwann
"quasi durch die Hintertür" an einem anderem Ort Eingang in ein kirchliches Amt finden könnte, seien damals als "undenkbar" bezeichnet worden, schreibt die Zeitung. Ihm liege die Beurteilung einer Untersuchungskommission vor, wonach das Verhalten des Mannes nicht mit der angestrebten Berufung zum Priester in Einklang zu bringen sei, wird Schuster von der Süddeutschen Zeitung zitiert.