NEUMARKT. Im Rahmen des „Cafés der Welt“ fand das erste „Erzählcafé“ statt.
Ausschlaggebend dafür war eine Kooperation zwischen Helga Göllner vom „Café der Welt“ und Magdalena Gimpl, Projektorganisatorin für Integration bei der Stadt Neumarkt.
Liuba Reichel hatte sich dazu bereit erklärt, von ihrer Heimat Russland zu erzählen. Sie berichtete den Teilnehmern des „Café der Welt“, wie sie mit ihrem Mann und ihrem zwei Söhnen in ihrem Dorf nahe der Stadt Krasnojarsk vorher gelebt hatte und welche Schwierigkeiten es dort gab.
Reichel hat in Russland den Beruf der Krankenschwester ausgeübt. Es kam aber immer wieder dazu, dass ihr Gehalt über längere Monate hinweg nicht ausbezahlt wurde. Zudem gab es beispielsweise immer wieder Probleme, Dinge des täglichen Lebens wie Unterwäsche oder Socken in Geschäften zu erwerben. Insgesamt gesehen war es für sie ein sehr hartes und schwieriges Leben in Russland.
Als Frau eines Russlanddeutschen bot sich der Familie die Möglichkeit nach Deutschland auszuwandern. Nach dem Einreichen von Einreiseformularen und nach fünfjähriger Wartezeit auf den positiven Bescheid betrat Liuba Reichel im August 2005 nach einer langen und beschwerlichen Reise erstmals deutschen Boden. Einigen Zuhörer sprach sie aus der Seele, denn sie hatten in der Vergangenheit ähnliches erlebt.
Die Erzählreihe wird nach dem erfolgreichen Start fortgesetzt. Das nächste „Erzählcafé“ findet im März im Rahmen des „Café der Welt“ statt.