Berchinger Öko-Bauer siegte


Die Preisträger aus dem Landkreis Neumarkt bei der Feierstunde am Dienstag in Regensburg

NEUMARKT. Josef Hollweck aus Berching hat beim Ackerwildkraut-Wettbewerb den ersten Preis in der Kategorie Ökologischer Landbau erzielt.

Der Acker beeindruckte mit 75 verschiedenen Arten, hieß es.

Zwei der insgesamt sechs dritten Preise gingen an Erwin Ehemann, Freystadt, und Georg Lehmeier, Parsberg-Hörmannsdorf.

Der Ackerwildkraut-Wettbewerb findet 2016 zum zweiten Mal in einem der bayerischen Regierungsbezirke statt, nachdem er 2014 in Unterfranken ausgetragen worden war. Er ist ein Gemeinschaftsprojekt von Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), BUND Naturschutz (BN), Deutschem Verband für Landschaftspflege(DVL) und den bayerischen Ökolandbauverbänden. Die Regierung der Oberpfalz hat den Wettbewerb finanziell unterstützt.


Insgesamt haben sich 35 Landwirte an dem Wettbewerb beteiligt, elf konventionell und 24 ökologisch wirtschaftende. Die Veranstalter sehen die gute Beteiligung als positives Signal, dass das Thema Ackerwildkräuter und ihre Bedeutung bei den Landwirten angekommen ist. Auch Äcker, die noch nicht über das Vertragsnaturschutzprogramm eine besondere Förderung erhalten, wurden gemeldet.

Der erste Preis in der Kategorie Ökolandbau ging an Josef Hollweck aus Berching. Auf seinem Acker, der 2016 innerhalb seiner Fruchtfolge brach lag, wurden 75 verschiedene Ackerwildpflanzenarten, wie zum Beispiel Sommer-Adonisröschen, Acker-Rittersporn, Frauenspiegel und Acker-Zahntrost nachgewiesen. Hollwecks Acker wird im Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) des Bayerischen Umweltministeriums gefördert.

Bei der Preisverleihung würdigten Regierungsvizepräsident Walter Jonas und Dr. Annette Freibauer, Institutsleiterin der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft die besonderen Verdienste der teilnehmenden Landwirte, die durch ihr Engagement die immer blütenärmer werdende Agrarlandschaft bereichern.

Beate Krettinger, Geschäftsführerin der Landschaftspflegeverbände Bayern, und Marion Ruppaner, Agrarreferentin beim BUND Naturschutz Bayern hoben hervor, dass die Landwirte, die ihre Äcker hier noch extensiv bewirtschaften, wertvolle Dienstleistungen für die Biodiversität erbringen, und die Agrarförderung künftig immer stärker in Richtung gesellschaftlicher Leistungen umgebaut werden müsse. „Wir müssen gemeinsam weiter vorankommen in Sachen Ackerwildkrautschutz, denn inzwischen sind in Deutschland mindestens ein Viertel der etwa 350 zur Ackerbegleitvegetation zählenden Pflanzenarten gefährdet“, so Marion Ruppaner.

Der Wettbewerb findet mit Unterstützung durch die bayerischen Bio-Verbände statt. „Erstmals wird durch die Differenzierung in einen Bio-Preis die besondere Arbeitsweise der Bio-Betriebe berücksichtigt und es werden die spezifischen Leistungen der Bauern zur Förderung der Artenvielfalt auf dem Acker gezielt anerkannt und honoriert“, so Josef Wetzstein, Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern. „Das Institut für Agrarökologie der LfL engagiert sich in verschiedenen Projekten zur Wiederansiedlung seltener und gefährdeter Ackerwildkrautarten auf Ökobetrieben. Wir sehen es als unsere Aufgabe, diese Pflanzen zu schützen und vor dem Aussterben zu bewahren“, sagte die Institutsleiterin Dr. Annette Freibauer.


Der Acker von Josef Hollweck aus Berching. hier gibt es 75 verschiedenen Arten
Foto: LfL


28.09.16
Neumarkt: Berchinger Öko-Bauer siegte
Telefon Redaktion


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